Zwei Matches, ein Sieg. Eine Bilanz, die sich aus Essener Sicht sehen lassen kann, besonders, wenn man sieht, gegen wen es bisher ging. Und zudem, ohne wen man gegen Kaiserslautern und Freiburg auskommen musste.
Denn mit Stijn Haeldermans (Finger-OP) und Paulo Sergio fehlten zwei Akteure, die in den Planungen sicherlich Schlüsselrollen einnehmen sollten. Mittlerweile sind beide ins Training eingestiegen, speziell Haeldermans hat die Hoffnung, bis zur Partie in Augsburg (Sonntag, 14 Uhr) zum Kader zu gehören: "Ich habe einige Schichten hinter mir", betont der Kreativkopf, "auch in Belgien habe ich schon einiges gemacht. Jetzt bin ich froh, wieder bei der Elf zu sein. Konditionell geht es mir gut, jetzt habe ich noch einige Tage, um richtig fit zu werden. Ich freue mich über jede Einheit."
Noch größer ist allerdings die Zufriedenheit über den Auftakt der Kollegen: "Super, wie die bisher aufgetreten sind. Ich hoffe, das war der Anfang einer sehr guten Saison. Durch den Sieg hat sich meine Zuversicht noch gesteigert und ich konnte mit einem klasse Gefühl zurück zur Truppe kommen." Vorausgegangen waren drei Wochen, die sehr nervig für den ehemaligen Oberhausener waren, Schuld war der kleine Finger. Nach der OP durfte Haeldermans zwei Wochen nicht schwitzen, um eine Infektion zu verhindern. Jetzt ist die Zeit des Wartens endlich vorbei: "Ich habe die Pause genutzt, um meine Adduktoren-Probleme der letzten Spielzeit richtig auszukurieren. Jetzt fühle ich mich endlich wieder absolut beschwerdefrei."
Daher brennt der Routinier auf seinen ersten Zweitliga-Einsatz für RWE: "Mal schauen, wie die Woche noch läuft. Ich hoffe, ich kann zeigen, wie weit ich bin. Dann entscheidet der Trainer, ob ich dabei bin oder nicht." Coach Uwe Neuhaus: "Wenn Stijn oder Paulo vielleicht zur Verfügung stehen, dürfen wir nicht erwarten, dass sie nach langer Pause sofort überragende Sachen abrufen können. Vielleicht haben wir die Chance, solche Akteure für die letzte Viertelstunde bereit zu halten."
Bereit ist wieder Dimitrios Grammozis, die Branche weiß, er ist ein knallharter Geselle, seine vier roten Platzverweise sowie ein gelb-roter Abgang sind ein statistischer Hinweis. Andererseits ist der Grieche auch ein "Zocker", die Auflage für Holger Wehlage gegen Freiburg war schon ein "Zückerchen", in Kaiserlautern gab es eine vergleichbare Szene mit Serkan Calik. Die Essener Verantwortlichen müssen damit leben, dass der 28-Jährige immer tendenziell in Richtung vorzeitiger Dusche strebt. Neuhaus nimmt es pragmatisch zur Kenntnis: "Ein Profi wie Dimi weiß, was er zu tun hat. Gegen Freiburg hat er sich durchgequält, körperlich gebissen." In der Tat - Neuhaus schmunzelt: "Leichtigkeit sieht anders aus." Letztendlich erklärbar, weil der Ex-Kaiserslauterer erst später in der Vorbereitung zum Kader stieß, somit noch etwas Zeit benötigt, um physisch voll aufzuschließen.