Wir sammelten nach dem Match die Stimmen zum Spiel:
Dimitrios Pappas, der sein Comeback feierte, betonte nach dem Abpfiff: "Nach dem 1:2 durch den Elfmeter haben wir uns gut in die Partie gekämpft und kaum was zugelassen, weil auch alle nach hinten mitgearbeitet haben. Beim 1:2 kam wieder einmal alles zusammen. Der Rückpass war etwas kurz, dann tritt Sören drüber. So etwas kann passieren, wir geben ihm keine Schuld. Ich habe vorher schon gesagt, dass man gegen Berlin verlieren kann. Aber so ist das natürlich bitter."
Zum eigenen ersten Einsatz merkte der Grieche an: "Das zählt gar nichts. Es war nur gut, dass Tim Kruse knapp 80 und ich 90 Minuten Praxis sammeln konnten. Da konnten wir was für die Kondition tun."
Oliver Petersch, der den Rückpass vor dem 1:2 spielte, gab zu: "Da trifft mich eine Teilschuld, keine Frage. Der Pass war auf dem Platz etwas zu kurz, da kam alles zusammen. Und nach dem Elfmeter zum 1:3 konnten wir das Ding natürlich abhaken. Trotzdem haben wir eigentlich ganz gute Ansätze gezeigt, defensiv haben wir nicht viel zugelassen. Das war deutlich besser als in den letzten Hinrundepartien."
RWO-Coach Hans-Günter Bruns analysierte in der Pressekonferenz: "Meine Mannschaft hat Berlin einen heißen Kampf geboten. Bis zum 1:2 hatten wir das Spiel immer besser im Griff, es gab die Großchance von Dennis Grote. Dann kam der Treffer, mit dem gar nicht zu rechnen war. Man spielt einfach einen Ball so nicht zurück. Sören war da die ärmste Sau, weil er nicht damit rechnen konnte, dass der Ball so hoch abspringt. Einer dieser Hügel hat uns um den Sieg oder den Punkt gebracht, den meine Elf vom kämpferischen her verdient gehabt hätte. Man hat aber gesehen, dass wir durch Dimi Pappas und Tim Kruse mehr Stabilität gewonnen haben, allein schon durch die Körpersprache der beiden. Das macht mich zuversichtlich für die kommenden Monate."
Sein Kollege Markus Babbel zeigte sich nach dem Dreier erleichtert: "Wir sind gut ins Spiel gekommen. Die zweite Chance war schon drin, da war etwas Glück mit dabei. Da haben wir das Spiel kontrolliert, bekommen dann unnötig den Strafstoß. Kann man pfeifen, muss man aber nicht. In der Folge hatten wir weitere gute Möglichkeiten. Nach der Pause war das Spiel ausgeglichen, RWO kam gut in die Begegnung ohne die ganz zwingenden Chancen zu haben. Vor unserem 2:1 hatten sie die Möglichkeit, dann haben wir aus dem Nichts getroffen. Pierre-Michael hat zugehört in der Kabine, denn er sollte auf dem Platz immer nachsetzen. Nach dem 3:1 war das Match entschieden."
Schnell geduscht und völlig frustriert betonte Marinko Miletic vor dem Verlassen des Stadions: "Wenn das ein Elfmeter ist, dann weiß ich es auch nicht. Es geht um so viel für RWO, dann pfeift der so ein Ding. Was soll ich machen? Soll ich ihn laufen lassen? Für mich ist das eine Frechheit."
Zuvor gab es noch das 1:2, für Miletic ein Tor "zum Heulen." Sein Zusatz: "Wir spielen ganz ordentlich, Hertha wusste in der Phase gar nicht wohin mit dem Ball und dann so ein Ding. Man ist einfach ratlos und wir schlagen uns wieder selber. Dabei dürfen wir uns das in dieser Phase nicht erlauben. Nach so einem Tor geht dann auch das Selbstvertrauen einiger Spieler runter. Trotzdem müssen wir die Köpfe hoch halten und am Sonntag in Frankfurt wieder versuchen die Punkte zu holen."