Die WM ist nun seit genau drei Wochen vorüber. Die Zebra-Heimat putzt sich heraus. Es laufen die letzten Aufräum- und Verschönerungsarbeiten, um die Hinterlassenschaften des Fußball-Weltmeisters Italien, der von Anfang Juni bis Juli in Duisburg Quartier bezogen hatte, zu beseitigen. Bis auf einige wenige Memorabilia. Wir haben uns drei Säulen im Business-Bereich und einige Aufkleber am Fahrstuhl als Erinnerung behalten. Das ist schon toll, berichtet Björn Bremer, seines Zeichens Herbergsvater der Italiener und Geschäftsführer des MSV Duisburg. Doch das Quartier der Squadra Azzurra hat nicht nur seine materiellen Spuren hinterlassen. Er schwelgt in Erinnerungen: Wir durften als Erste weltweit den WM-Pokal samt dem Fußball-Weltmeister Italien hier in der MSV-Arena präsentieren. Das war eine herausragende und schöne Zeit. Ich hatte den Italienern immer die Daumen gedrückt. Letztendlich ist es so gekommen, wie wir es uns erhofft oder erwartet haben. Seine Bilanz fällt durchweg positiv aus: Die Italiener hatten bei uns ein sehr gutes Heim. Eine Delegation mit Marcello Lippi war ja vor der WM vor Ort, um sich alles anzuschauen. Von unseres Seite haben wir alles möglich gemacht und unseren Job getan. Dass es am Ende natürlich so glücklich gelaufen ist, war schon wunderbar. Ein bisschen Stolz, eventuell ein Stück zum Fußball-Glück beigetragen zu haben, ist auch dabei. Vielleicht hat unsere Arbeit einen Bruchteil zum WM-Titel dazugetan. Bekanntlich ergeben viele Bruchteile ja ein Ganzes, analysiert der 35-Jährige. Das Renommèe und das gewonnene Ansehen ist kaum in Worte zu fassen: Ein einmaliges Ereignis für die Stadt und den Verein, die in der ganzen Welt an Bekanntheitsgrad dazu gewonnen haben. Eine Sache ist ihm aber besonders im Gedächtnis geblieben, das Spiel der Italiener gegen die MSV-A-Jugend: Ich freue mich aber auch für unsere Jugendmannschaft, die das einzige Tor aus dem Spielbetrieb heraus gegen die Squadra Azzura geschossen hat. Ein Erlebnis für die Jungs, das man nie mehr vergisst. Doch auch finanziell hat sich das WM-Quartier MSV-Arena für den Verein gelohnt. Wir sind nicht schlecht damit gefahren, haben schon etwas an Gewinn erwirtschaften können. Aber das Finanzielle stand nicht so im Vordergrund, eher das Prestige und die Ehre, als Gastgeber aufzutreten, gibt der ehemalige FCN-Vize-Präsident offen zu. Einen Nachteil nennt er aber doch: Die Rasen-Regeneration war nicht so gut, da der Platz ja ständig bespielt wurde. An einigen Stellen hat das Grün schon gelitten, aber das kriegen wir auch wieder in den Griff. Jetzt heißt es wieder in den Alltag zweite Bundesliga einzusteigen und alles für den MSV zu geben. Wir hoffen, diesen WM-Hype mit in die neue Saison zu nehmen. Zur Weltmeisterschaft waren auch jede Menge Frauen hier. Diese und andere Fußball-Fans möchten wir auch für den MSV begeistern. Unser tägliches Bestreben ist es, den ,Freundeskreis MSV auszubauen, blickt BB positiv voraus und fügt an: Mit dem Dauerkarten-Verkauf von knapp 7.000 Tickets liegen wir da schon ganz gut. Von Natur her bin ich ja eigentlich Pessimist und hatte mit nicht mehr als 5.000 Jahres-Billets gerechnet. Doch ich lasse mich immer wieder gerne überraschen. Das ist schon sensationell, damit hatte niemand gerechnet und es kommen bestimmt noch einige, vielleicht auch durch den Arena-Tag hinzu. Selbst, wenn es nur beim Kauf einer Tageskarte bleibt, haben wir schon gut gearbeitet. Aber auch sonst hat die Geschäftsführung und die Marketing-Etage vieles in Bewegung gesetzt: Wir sind auch finanziell sehr gut aufgestellt, nicht nur sportlich mit dem neuen Team. Er geht ins Detail: Das Lizenzierungsverfahren haben wir ohne große Probleme überstanden. Im Bereich Sponsoring können wir wieder Zuwächse verzeichnen. Normalerweise denkt man ja immer, dass nach einem sportlichen Abstieg alles andere ebenfalls absinkt, aber wir konnten zulegen. Selbst der Verkauf der Business-Seats ist nach oben gegangen. Das ist nicht alles immer selbstverständlich. Der Zweitliga-Start kann kommen und die Rückkehr in die Beletage des deutschen Fußballs angegangen werden: Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Jetzt gilt es, an diese erfolgreiche Arbeit anzuknüpfen und es alles in sportlichen Erfolg umzumünzen.
MSV verzeichnet Sponsoring-Zuwächse
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