Und RWO machte vor dem Wechsel das wahr, was Coach Hans-Günter Bruns angekündigt hatte. Sein Elf rührte mächtig Beton an und daher wusste Fürths Trainer Mike Büskens vor dem Match wovon er sprach, als er betonte: "Wir müssen den Druck hochhalten, sehr geduldig sein und nie die Ordnung verlieren."
Das gelang seiner Elf zwar in den ersten 45 Minuten ganz ordentlich, aber zu vielen Chancen kam der Gastgeber gegen die sehr aggressiven und gut gestaffelten Oberhausener nicht. Einmal war es Leo Haas, der nach 22 Minuten zum Abschluss kam, dann hatte Edgar Prib kurz vor dem Wechsel die dicke Chance, aber nach Vorarbeit von Nicolai Müller schoss er die Kugel über den RWO-Kasten. Vorausgegangen war eine der ganz wenigen Oberhausener Vorstöße und der Konter nach der zweiten Ecke für RWO. Und Musa Celik - schon verwarnt - konnte gegen den quirligen Müller nicht die Karte des taktischen Fouls ziehen. Doch zum Glück für die Gäste konnte Prib die Möglichkeit nicht nutzen.
Auf der anderen Seite musste Fürths Schlussmann Max Grün nur eines befürchten. Und das war eine dicke Erkältung, da er nicht ein einziges Mal eingreifen musste und an akutem Beschäftigungsmangel litt. Auch in Durchgang zwei änderte sich an dem Bild zunächst gar nichts. Ausschließlich Fürth machte das Spiel und RWO stand auf dem schwer zu bespielenden Platz hinten sicher, daher dauerte es bis zur 59. Minute, ehe es einen Ansatz einer Chance gab. Die hatte allerdings RWO, doch Max Grün klärte weit vor dem Tor in letzter Sekunde gegen den heranstürmenden Moses Lamidi.
Konsequenz des wenig inspirierten Spiels der Fürther: Büskens stelle nach knapp einer Stunde auf zwei Spitzen um und brachte den ehemaligen Oberhausener Christopher Nöthe, doch zuvor kam noch Stephan Schröck zum Abschluss, aber er verzog aus halbrechter Position (62.). Acht Minuten später war es dann Milorad Pekovic, der per Freistoß die nächste Gelegenheit der Hausherren hatte. Aber auch er verfehlte das Tor der Gäste um knapp einen halben Meter.
Die dickste Chance des zweiten Durchgangs hatte dann aber RWO. Ein Geistesblitz von Lamidi eröffnete die Gelegenheit von Oliver Petersch (85.). Lamidi per Hacke auf Hergesell, der bediente Petersch und dessen Flanke auf den einschussbereiten Krontiris pflückte Grün aus der Gefahrenzone. Es wäre die Krönung einer taktisch einwandfreien Partie der Bruns-Truppe gewesen. Und es war die letzte Aktion des Spiels, an dessen Ende trotzdem nur die Gäste die Arme in die Höhe streckten. Denn das Bollwerk hielt und nach langer Zeit gab es auch endlich mal nicht den einen individuellen Fehler, der RWO auf die Verliererstraße brachte.
Konsequenz: RWO durfte seit dem 21. September und fünf Auswärtspleiten in Serie endlich mal wieder einen Punkt mit nach Hause nehmen.