Für den Trainer ist der Punktgewinn allerdings keine Überraschung, auch wenn die Zebras 21 Minuten in Unterzahl waren. „Wir brauchen keine Alibis. Negatives wird bei uns einfach nicht akzeptiert. Unser Kopf geht nie runter, sondern nur hoch. Das zeichnet uns aus.“
Die Moral in der Truppe stimmt, die Stimmung ist hervorragend und der sportliche Erfolg ist da. Mit 25 Punkten haben die Duisburger nach wie vor den Relegationsplatz inne und wollen ihn auch am Montag gegen den Verfolger aus Cottbus verteidigen. Dass dann die Fehler, die in Aachen gemacht wurden, abgestellt werden, da ist sich der Fußballlehrer sicher: „Wir haben sie analysiert und die Jungs wissen, dass so etwas nicht passieren darf.“ Sasic meint konkret die Situation vor dem 2:2-Ausgleich durch Benjamin Auer, der plötzlich frei im Strafraum an den Ball kam: „Es ist egal, welches System man spielt. In der Nähe des eigenen Tores deckt man den Gegenspieler. Fertig.“
Der 52-Jährige macht allerdings auch klar, dass „die Kritik nicht an einen Einzelnen geht, sondern sich alle angesprochen fühlen müssen. Denn nur dann kann man aus solchen Situationen lernen.“ Und das ist im „Prüfungsmonat November“ den die Weiß-Blauen bislang mit Bravour bestanden haben, wichtig. „Andere Gegner hätten diese Unachtsamkeit vielleicht nicht ausgenutzt“, mutmaßt Sasic. „Aber wir bewegen uns auf einer Ebene, auf der Nuancen entscheiden.“
Die Ebene, die der Kroate meint, heißt Tabellenspitze. Denn die Weiß-Blauen haben sich oben festgebissen. „Es ist menschlich, dass jetzt alle mehr wollen“, weiß Sasic, dass das „Unwort“ Aufstieg in Duisburg allgegenwärtig ist: „Das ist auch in Ordnung. Aber ist es auch realistisch?“ Schließlich sei er gerade dabei, ein Fundament aufzubauen und man müsse aufpassen, nicht zu schnell zu viel zu fordern. „Das wäre kontraproduktiv und deshalb verurteile ich die Spieler auch nicht für kleine Fehler“, berichtet Sasic: „Wir sind sehr zufrieden und gespannt, was wir noch erreichen werden.“ Mit der momentanen Begeisterung ist vom MSV sicherlich noch einiges zu erwarten.