Bereits nach dem ersten Rückrunden-Spieltag ist die erste Trainerentlassung im neuen Jahr offenbar perfekt. Zweitligist 1860 München hat am Sonntagabend seinen Trainer Reiner Maurer beurlaubt und den Geschäftsführer-Vertrag mit Roland Kneißl aufgelöst. Das gab der Klub zwei Tage nach dem enttäuschenden 0:0 des Tabellenvierten zum Rückrunden-Auftakt gegen LR Ahlen bekannt.
"Der Verein steht vor einer wegweisenden Rückrunde. Wir wollen nichts unversucht lassen, das Ziel Aufstieg zu realisieren", begründete Präsident Karl Auer die Beurlaubung Maurers, der seit dem 4. Dezember 2004 im Amt war. Bis zur endgültigen Klärung von Maurers Nachfolge soll der bisherige Assistenz-Coach und Ex-Profi Bernhard Trares das Training der "Löwen" leiten, die am Mittwoch im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Eintracht Frankfurt antreten müssen. Auer hatte bereits nach der Nullnummer am Freitag angekündigt, dass "wir sämtliche Personen auf den Prüfstand stellen müssen. Wir sind in einer sportlichen Talsohle". Schon in der Winterpause hatte der Präsident eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit Maurer abgelehnt.
Heimbilanz kostet Maurer den Job
Ein Faktor für seine Beurlaubung waren auch die enttäuschenden Heimvorstellungen seines Teams. Schon vor der Nullnummer gegen Ahlen standen für die Münchner aus den vorangegangenen neun Partien in ihrer neuen WM-Arena gerade einmal nur drei Siege und insgesamt auch lediglich elf Punkte zu Buche.
Münchens Trennung von Maurer bedeutete den fünften Trainer-Wechsel in der laufenden Zweitliga-Saison. Zuvor hatten schon Jörg Berger (Hans Rostock), Horst Ehrmantraut (1. FC Saarbrücken), Frantisek Straka (Ahlen) und Christoph Franke (Dynamo Dresden) ihre Posten räumen müssen.
Im Gegensatz zu Maurer bleibt Kneißl weiterhin für die "Löwen" tätig. Die Vertragsauflösung betrifft lediglich seine Funktion als Sportlicher Leiter, die Aufgaben als Geschäftsführer der Münchner Fanartikel GmbH nimmt Kneißl weiter wahr.