Die hässlichen Szenen vier Tage zuvor in Oberhausen schienen vergessen. Mit einer deutlichen kämpferischen Leistungssteigerung, verdiente sich das Team von Friedhelm Funkel einen 3:1 (2:1)-Sieg über Arminia Bielefeld. So groß die Erleichterung beim Trainer war, so unmissverständlich war seine Kritik an der Mannschaftsleistung: „Man hat gerade in den ersten 20 Minuten die Unsicherheit gespürt. Die Mannschaft wusste nicht, wie sie empfangen wird.“
Doch die Sorge war unbegründet. Denn der Coach bedankte sich nach dem Abpfiff: „Sie haben uns von der ersten Minute an fantastisch unterstützt und im Laufe des Spiels ist dann die Unterstützung immer besser geworden.“
Dabei gestand der Trainer ein: „Es hat längst noch nicht alles geklappt. Es gibt viele Dinge, die wir besser machen müssen. Wir sind noch nicht so weit, wie ich mir das vorstelle. Wir müssen uns steigern, wenn wir in der Tabelle nach oben wollen. Deshalb war dieser Sieg gegen Arminia ein Anfang – mehr nicht.“ Was aber ist in den vier Tagen zwischen Oberhausen und dem Spiel gegen Bielefeld passiert?
Es muss eine Menge sein, wenn man den Wandel am Beispiel von Milos Maric festmacht. Ohne Wenn und Aber: Der Serbe ist ein glänzender Fußballer. Doch mit ausreizender Lustlosigkeit glänzte er schon in der Vorbereitung und trieb es so weit, dass ihn Funkel vor dem Oberhausen-Spiel kurzfristig aus dem Kader verbannte.
Gegen Arminia stand er plötzlich wieder in der Anfangsformation, nachdem der Coach zuvor eindringlich mit dem Serben gesprochen hatte. Auch wenn noch längst nicht alles zu sehen war, was dem Serben zu Beginn seiner Tätigkeit an der Castroper Straße ausgezeichnet hat, so war festzustellen, dass er schon in der Form der Arminia-Partie für das Bochumer Mittelfeld quasi unersetzlich ist. Ein funktionierender Maric an der Seite des unermüdlichen Christoph Dabrowski – das garantiert zumindest gehobenes Zweitliga-Format.
Funkel war ein hohes Risiko gegangen, hatte nicht nur Maric im Mittelfeld installiert, sondern auch Matias Concha auf der rechten Verteidigerposition gebracht und Björn Kopplin auf links gestellt. Dazu Tese in die Offensive und einen Torwartwechsel – das war mutig, aber alle Wechsel griffen. Letztlich auch der beim Keeper, obwohl der Freistoß von Oliver Neuville aus 35 Metern haltbar war. Doch Andreas Luthe ließ sich die Freude über den Sieg nicht nehmen und spottete über den Ligaball: „Damit hat man uns Keepern einen Bärendienst erwiesen.“