Am Freitag stand RWO-Präsident Hermann Schulz nach der Pressekonferenz auf und verteilte an die anwesenden Medienvertreter einen Zettel. Auf dem stand der Name des neuverpflichteten Stürmers. Es ist der 23-jährige Peter Bajzat, der vom ungarischen Spitzenclub VSC Debrecen, für den er sechs Jahre kickte, an die Landwehr wechselt. Über die Ablösesumme für den Mann, der noch einen Vertrag bis 2006 hatte, wurde Stillschweigen vereinbart. Die neue Nummer 34 wurde ohne Ausstiegs-Klauseln bis zum 30. Juni 2008 verpflichtet. "Er war am Freitag noch die neue Mitte in Oberhausen betrachten, bevor es in die Heimat ging. Am heutigen Sonntag macht sich der Spieler mit dem Auto auf die 1800 Kilometer-Rückreise nach Deutschland. Ich hoffe, wir haben bis zum Pokalmatch in Hannover am nächsten Samstag die Freigabe", erklärte Schulz. Nach dem gescheiterten Michaly Toth-Deal landet jetzt also doch noch ein zweiter Ungar nach Tibor Tokody in Oberhausen. Schulz: "Im Gegensatz zu Toth ist Bajzat erst 23 Jahre. Insgesamt waren die Verhandlungen noch schwieriger, da auch andere Vereine aus Deutschland und Ungarn an ihm interessiert waren. Er gilt in seiner Heimat als das größte Talent." Der Boss kann sich auch die Gründe vorstellen, warum der 14-fache Torschütze der vergangenen ungarischen Spielzeit RWO den Vorzug gab. "Sein Manager kennt Oberhausen, wir haben mittlerweile sehr gute Kontakte nach Ungarn. Zudem werden über unseren Club wieder viele positive Dinge nach außen getragen. Ein weiterer Aspekt war unser Trainer, der auch Stürmer war. Vielleicht hatte Bajzat zudem etwas Angst, in der Bundesliga zuerst auf der Bank sitzen zu müssen." Wenn man die Referenzen des Angreifers hört, vielleicht eine unbegründete Bescheidenheit. Sämtliche Gesprächspartner bescheinigten den Oberhausenern, einen sehr guten Mann bekommen zu haben. Schulz: "70 Prozent haben uns versichert, er ist eine Nummer stärker als der Stuttgarter Imre Szabics. Man muss nur die Zahlen vergleichen. Er hat jedes Jahr öfter getroffen, zuletzt 14 Mal. Der Ungar Attila Tököli, der in Köln unterschrieben hat, konnte zuletzt nur vier Treffer erzielen." Oberhausens Trainer Jörn Andersen umschrieb bei der Bekanntgabe des Transfers seinen neuen Attacke-Mann, der in sechs Uefa-Cup-Einsätzen vier Mal zuschlagen konnte, wie folgt. "Ein echter Mittelstürmer, über den wir nur Positives gehört haben. Ein Brecher, der auch dahin geht, wo es weh tut. Austeilen kann er auch. Man kann ihn vielleicht am besten mit Axel Kruse vergleichen, einfach ein positiv Verrückter." Zusatz von RWO-Vize Manfred Rummel: "Wir haben gehört, er wird uns kaum alle 34 Spiele zur Verfügung stehen, da er öfter Mal Gefahr läuft, sich Karten einzuhandeln. So ist eben seine Spielweise." Der Versuch, den Akteur letzte Woche live zu beobachten, schlug allerdings fehl. "Wir haben bereits verhandelt, daher hat der Club ihn geschont, um eine Verletzung des Spielers zu vermeiden," berichtet Andersen, der sich auch eine teuflisch scharfe ungarische Doppelspitze Tokody - Bajzat vorstellen kann. "Warum nicht", nickt der Ex-Profi, "ich klebe nicht an einem System. Wenn es besser erscheint, kann ich auch auf ein 4-4-2 umstellen. Vielleicht hilft der neue Mann Tokody aus seinem kleinen Loch. Ich kenne das von mir selber. Es gibt immer Leute, mit denen man besser harmoniert. Bei mir war das zum Beispiel Dieter Eckstein." Vor seinem RWO-Engagement in Oberhausen trainierte Bajzat auch schon beim LR Ahlen mit, wo er im Test gegen Lotte (3:1) mitwirkte. LR-Trainer Ingo Peter stellte dem Angreifer ein gutes Zeugnis aus. "Er weiß, wo das Tor steht und hat zudem Ballgefühl."
RWO: Stürmer-Deal mit grötem Talent "Axel" Bajzat
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