Keine Chance auf Thordur Gudjonsson? Unsinn! Auf dieses Fazit muss man als Betrachter kommen, wenn man sich mit dem 30-Jährigen unterhält. "Es laufen Gespräche", grübelt der isländische Nationalspieler, der beim in der abgelaufenen Spielzeit auf allen Ebenen überragend auftrumpfenden VfL Bochum ohne Zweifel zur Zeit nicht erste Wahl ist. Klar ist, VfL-Coach Peter Neururer erklärte frühzeitig, einem eventuellen Wechsel des offensiven Allrounders keineswegs Steine in den Weg legen zu wollen. Der frische Transfer von Christoph Preuß von Leverkusen an die Castroper Straße spricht weitere Bände. "Ich habe zwar noch einen Vertrag bis 2006 in Bochum, allerdings gehe ich davon aus, dass das kein Problem sein sollte, wenn diese Option zur Debatte stehen sollte", ist sich Gudjonsson sicher. Was das Nordlicht auf jeden Fall deutlich sagen kann: "Ich bin 30 Jahre alt, ich möchte in der Bundesliga nicht unbedingt auf der Tribüne sitzen." Ein legitimer Ansatz. Daraus zu folgern, wenn eine Veränderung des Spielortes anstehen sollte, nur die Eliteliga anstehen kann, widerspricht Gudjonsson auch: "Nicht unbedingt." Der 70fache Bundesligaakteur blickt über den Tellerrand: "Wichtig ist für mich, dass sich meine Familie wohl fühlt." Der Akteur und sein "Anhang" haben schon seit Jahren viel Gefallen am Revier gefunden, ein Umzug wäre nicht der Weisheit letzter Schluss, somit Essen schlicht und ergreifend im Rennen ist: "Natürlich ist RWE für mich eine interessante Alternative." Vor allen Dingen auch deshalb, weil dort Coach Jürgen Gelsdorf wirkt, der Gudjonsson zu seiner Bochumer Bank-Zeit zum VfL lotste. Der "Geysir-Internationale": "Gerade wegen dem Trainer ist Essen attraktiv." Klar ist, die Gespräche laufen. Gudjonsson: "Ein paar Sachen müssten geklärt werden." Und dann? Der 44-fache Zweitliga-Kicker: "Dann könnte der Weg frei sein." Professor Dr. Markus Buchberger, bei RWE in Verhandlungs-Angelegenheiten federführendes Vorstandsmitglied: "Uns würde es unheimlich freuen, noch ist alles vollkommen offen." Der Club muss sich nicht verstecken. Buchberger: "Der Akteur hat durchaus auch eine Neigung zum Verein, RWE hat ja auch einen guten Namen." Drei Parteien sind beteiligt, "ein bestehender Vertrag muss erst aufgelöst werden, noch kann nichts gesagt werden." Fakt: Für RWE ein Knaller, mit Bruder Bjarni vielleicht ein doppelter Böller. Um dann die noch herrschende stürmische Vakanz im RWE-Kader zu geheben, nach dem Benny Köhler, der am gestrigen Mittwoch auf der Essener Geschäftsstelle den Aufhebungsvertrag unterzeichnete, zu Eintracht Frankfurt abwanderte.og
RWE: Thordur Gudjonsson: "Dann könnte Weg frei sein"
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