Bei seiner Vorstellung als neuer Trainer des Bundesliga-Absteigers 1. FC Köln hat Huub Stevens den Aufstieg als klares Ziel ausgegeben. "Dafür müssen wir hart arbeiten. Ich bin kein Wundertrainer. Es ist nicht so, dass alles läuft, nur weil der Stevens jetzt da ist. Wir müssen alle gemeinsam an unserem Ziel arbeiten", erklärte der Niederländer.
Und nichts anderes als der Aufstieg zählt auch für Stevens: "Die Stadt Köln verdient einen Bundesliga-Verein - und das so schnell wie möglich. Der FC ist kein Zweitliga-Verein. Er ist ein Traditionsklub mit einem guten Umfeld und phantastischen Fans." Der 50-Jährige will sich am Erfolg messen lassen, Stevens unterschrieb lediglich einen Ein-Jahres-Vertrag. "Dieser verlängert sich nur im Falle des Aufstiegs. Ich gehe davon aus, dass er sich verlängert", meinte der Coach.
Stevens bittet um Geduld
Stevens, der am 4. Dezember 2003 bei Hertha BSC Berlin entlassen worden war, hat kein Problem mit einem Neuanfang im Unterhaus, bittet aber auch um ein wenig Geduld. Ausschlag für sein Engagement in der Domstadt habe der neue Präsident Wolfgang Overath gegeben: "Ich bin fanatisch, er ist fanatisch. Nur Fußball spielen möchte ich gegen ihn nicht."
Für Overath war Stevens die Idealbesetzung: "Es ist uns schwer gefallen, Marcel Koller zu entlassen. Es ist uns aber einfach gefallen, Huub Stevens zu bekommen. Er ist der beste Trainer, der auf dem Markt ist. Er ist ein Fußballer durch und durch. Die Gespräche mit ihm haben Spaß gemacht." Erst am vergangenen Montag hatte der Weltmeister von 1974 kurz nach seiner Wahl zum Klub-Präsidenten die Entlassung von Koller und die Verpflichtung von Stevens bekanntgegeben, und dafür minutenlangen Applaus geerntet.
Stevens sucht noch Führungsspieler
In den kommenden Wochen wartet auf Stevens und Overath viel Arbeit, gilt es doch bis zum Zweitliga-Start am 6. August eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen. Vor allem Führungsspieler werden laut Stevens gesucht: "Wir haben viele gute junge Spieler verpflichtet, nun brauchen wir noch erfahrene Akteure."
Bislang haben lediglich die Nachwuchshoffnungen Christian Lell (Bayern München), Timo Achenbach (VfB Lübeck), Roland Benschneider (Arminia Bielefeld) sowie der zuletzt beim SC Freiburg gescheiterte Kongolese Rolf-Christel Guie-Mien den Weg nach Köln gefunden. Bis zum Trainingsbeginn am 26. Juni stehen für den Fußball-Lehrer, der einst unter Jörg Berger in Köln hospitierte, viele Gespräche an.
"Die Null muss stehen", hieß von 1996 bis 2002 das Motto von Stevens beim FC Schalke 04, mit dem er 1997 den UEFA-Pokal und zweimal den DFB-Pokal gewonnen hatte. Der Niederländer setzt auf Disziplin und taktisch variables Spiel. Alles Punkte, die im vergangen Jahr ein großes Manko beim FC waren und dazu führten, dass sich der Klub mit 32:57 Toren und nur 23 Punkten kläglich aus der Bundesliga verabschiedet hatte.