Seit 1995 ist er im Verein, neben dem jetzt ausscheidenden Daniel Ciuca der Dienstälteste. Und stets war Oliver Adler, von einer kurzen Phase im Herbst und Winter der Spielzeit 1998/99 abgesehen, die unangefochtene Nummer 1 zwischen den Pfosten. Doch nun „droht“ dem Keeper verstärkter Konkurrenzdruck. Mit dem 27-Jährigen Carsten Nulle verpflichtete RWO einen Schlußmann, der sich sicher nicht ähnlich klaglos wie seine Vorgänger Bozidar Urosevic, Matthias Kleinsteiber oder Emir Hadzidulbic auf die Reservebank setzen wird. Nulle hütete in den letzten 18 Monaten als gesetzter Mann das Tor von Absteiger Waldhof Mannheim. Alles kein Grund, für Adler, der in der abgelaufenen Saison alle 34 Spiele bestritt, nervös zu werden: „Wenn ich meine Leistung bringe, gehe ich davon aus, auch künftig zu spielen!“ Oliver Adler im RS-Interview.
Oliver Adler, mit Carsten Nulle kommt ein neuer Torhüter-Kollege nach Oberhausen. Das ist ohne Zweifel ein guter Junge. Carsten Nulle wird sicher angreifen und alles versuchen, mir den Platz streitig zu machen. Das habe ich auch getan, als ich vor acht Jahren zu RWO kam. Das ist absolut in Ordnung.
Keine Befürchtungen um den Stammplatz? Es wird einen harten Kampf um die Kiste geben. Davon gehe ich aus. Ich weiß aber auch, was ich kann. Bringe ich meine Leistung, gehe ich auch davon aus, zu spielen.
Trainer Jörn Andersen wird in der Abwehr mit einer Viererkette spielen, der Torwart wird nun also auch in Oberhausen Teile der Liberoarbeit übernehmen. Ein Nachteil für Sie als Nummer 1 alter Prägung gegenüber Nulle? Sehe ich nicht so. Es geht ja vor allem darum, Situationen zu erkennen. Zu erahnen, wo der Ball rein gespielt wird. Außerdem sollte man schon ein bißchen mit der Kugel umgehen können. Beides habe ich drauf, auch schon mehrfach unter Beweis gestellt. Ich komme auch hinter einer Kette klar.
Das Absacken der Mannschaft in der Rückrunde. Welche Ursache machen sie in erster Linie aus? Der kleine Kader wurde schon oft genannt. Ich möchte das ein wenig präzisieren. In der Rückrunde 2002 hatte Aleks Ristic erheblich mehr Möglichkeiten je nach Spielverlauf zu reagieren. Für ein kick-and-rush einen Angelo Vier. Einen René Müller, wenn es galt, nochmal Betrieb über eine Außenbahn zu machen. In der letzten Saison fehlten solche Spielertypen, um eine Partie mal herumzureißen. Da lief das Spiel stets relativ gleich ab, ohne große Überraschungsmomente. Da besteht ganz klar Steigerungsbedarf.
Ihre Aussage, dass der Klassenerhalt eine Riesenleistung für eine Mannschaft mit Regionalliga-Format darstellt, steht? Selbstverständlich habe ich keine einzelnen Spieler, sondern unsere Gruppe in ihrer Zusammensetzung gemeint. Dabei bleibe ich: Mit dieser Truppe nicht abgestiegen zu sein, verdient nichts außer einem dicken Kompliment! Die Hinrunde mit den 26 Punkten war der Wahnsinn. Und am Ende auch unsere Überlebens-Garantie!