Zwar wird die Chance auf den Aufstieg angesichts der Ergebnisse der Konkurrenz immer dünner für die Düsseldorfer, doch mit dem 2:0 (1:0) gegen 1860 München bauten sie ihre starke Heimserie weiter aus, bleiben als einziges Profiteam in dieser Spielzeit ungeschlagen.
Am Montag ist die bisher letzte Niederlage in der Arena genau ein Jahr her. Drei Spieltage vor Schluss ist es jetzt bei fünf Zählern Rückstand auf die Aufstiegsplätze geblieben, es folgen die Auswärtsspiele in Bielefeld und Oberhausen sowie das Saisonfinale gegen Rostock. „So lange rechnerisch noch etwas möglich ist, wollen wir alles geben. Auch für unsere Zuschauer, die hier immer wieder in so stattlicher Zahl herkommen“, sagte Trainer Norbert Meier.
Am Sonntagnachmittag waren es 26.500, die eine auf einer Position gegenüber dem Cottbus-Desaster der Vorwoche (2:4) veränderte Fortuna sahen. Meier hatte überraschend Mittelfeldspieler Marco Christ draußen gelassen. „Eine rein taktische Maßnahme, das war keine Zurücksetzung, wir sind nicht aneinander geraten“, so Meier.
Doch am Ende hatte der Trainer alles richtig gemacht, und der Wiedergutmachungskurs war schon recht frühzeitig eingeschlagen worden. Nach einer Ecke erzielte Innenverteidiger Jens Langeneke per Kopfball im zweiten Versuch das 1:0 (4.). Es war sein viertes Saisontor, bis dahin hatte er dreimal vom Strafstoßpunkt aus getroffen, in der Schlussphase tat er das zum vierten Mal und krönte mit dem jetzt fünften Saisontreffer seine starke Leistung. „Zu Oberliga-Zeiten habe ich mal für Lippstadt zwei Tore in einem Spiel erzielt, aber da war ich noch Mittelfeldspieler und richtig, richtig torgefährlich“, sagte Langeneke. Beim Elfmeter, den Radhouane Felhi am eingewechselten Marcel Gaus verschuldet hatte, blieb er sichtlich gelassen und beschloss damit einen ungefährdeten Erfolg gegen enttäuschende Münchener.
Letztlich hatten die Gäste zwar rund 60 Prozent Ballbesitz, waren aber deutlich ungefährlicher als die Gastgeber. „Insgesamt war das zuwenig, was von uns gekommen ist“, sagte Münchens Trainer Ewald Lienen.
Zudem spielte das frühe Tor natürlich der Fortuna in die Karten. Auf der anderen Seite hätten die Münchener durchaus die weiße Weste beschmutzen und zum etwas schmeichelhaften Ausgleich kommen können, wenn Ratajczak nicht so glänzend reagiert hätte, als Sascha Rösler bei einem Konter frei auf ihn zustürmte und aus 16 Metern schoss (39.).
Nach der Pause das gleiche, ziemlich langweilige Bild. Fortuna spielte taktisch diszipliniert, die „Löwen“ versuchten viel, aber es gelang wenig. Und erneut hätten die Gastgeber treffen müssen, doch diesmal brachte Martin Harnik das Kunststück fertig, aus vier Metern über das Tor zu schießen (72.) – sinnbildlich für seine jetzt über 681 Minuten dauernde Tor-Flaute. „Am Ende bleiben drei Punkte und unsere Siegprämie“, sagte Harnik und richtete den Blick nach vorne. „Wir haben unsere theoretische Chance erhalten, wollen jetzt noch die maximale Punktzahl holen - selbst wenn es am letzten Spieltag um nichts mehr geht.“ Damit sollte die Konkurrenz zurzeit einigermaßen schlaflose Nächte bekommen, wie es Wolf Werner jetzt gerne hätte.