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5:0 gegen Frankfurt
Phantom-Tor und jede Menge Spaß

MSV: 5:0-Fußballfest gegen Frankfurt
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Das war ein Fußballfest. Der MSV Duisburg hat sich mit dem 5:0 (2:0)-Kantersieg gegen den FSV Frankfurt eindrucksvoll im Aufstiegsrennen zurückgemeldet.

Und die 10.107 Zuschauer hatten ihren Spaß. Spaß, weil sie nicht nur einen glanzvollen Auftritt ihrer Zebras sahen, sondern auch, weil sich Schiedsrichter Marco Fritz zum Gespött der Bundesliga machte.

Was war passiert? Es läuft die 81. Minute, Christian Tiffert lupft den Ball aus 16 Metern über FSV-Keeper Patric Klandt. Das Leder springt an die Unterkante der Latte und von dort aus zurück ins Feld. 1,3 Meter vor der Torlinie tippt die Kugel auf, Tiffert rauft sich vor Ärger die Haare. Pech? Nein. Plötzlich läuft Linienrichter Thomas Münch wie von der Tarantel gestochen los und zeigt Richtung Mittellinie. Fritz schaut zu seinem Assistenten, pfeift - 5:0. Das ganze Stadion staunt und fängt an zu lachen. Tiffert ist völlig perplex, glaubt es kaum und zögert mit seinem Jubel. Doch es ist wahr.


„Dazu sage ich lieber nichts, denn es würde sonst erfahrungsgemäß sehr teuer für mich werden“, schüttelte Hans-Jürgen Boysen den Kopf. „Ich habe aber Kinder, die sich auch mal über ein Geschenk freuen. Und ich bin mir sicher, dass die Kohle dort viel besser aufgehoben ist.“

Auch wenn das Phantom-Tor ein reiner Witz war, hatte es - mal abgesehen vom Spaß-Faktor - keinerlei Bedeutung mehr. Denn die Hausherren hatten bereits vorher den Sack zugemacht. „Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen“, schnalzte Milan Sasic mit der Zunge. „So wie wir aufgetreten sind, habe ich es mir vorgestellt. Mir hat gut gefallen, dass wir auch nach der deutlichen Führung immer weiter nach vorne gespielt haben.“

Von Beginn an zeigten die Zebras, wer Herr in der Arena ist. Mit Caiuby und Winter-Neuzugang Srdjan Baljak hatte sich der Trainer bei seiner 4-4-2-Ausrichtung auch gleich für die Variante mit zwei Stürmer entschieden, um das Kellerkind zu beschäftigen. Und sein Konzept ging bereits nach 13 Minuten auf. Nach einer schönen Vorarbeit von Caiuby zeigte Baljak, warum ihn der MSV geholt hat. Er nahm den Ball an und donnerte das Leder aus der Drehung zum 1:0 in die Maschen. „Er ist ein guter Spieler und ich bin dankbar, dass er bei uns ist“, strahlte Sasic wie ein Honigkuchenpferd.

Doch nach der Führung schalteten die Hausherren plötzlich einen Gang zurück und überließen dem FSV das Spiel. „Die Phase zwischen der 20. und 30. Minute hat mir nicht gefallen“, monierte Sasic. „In dieser Zeit haben wir zu wenig für unser Spiel getan.“ Und der MSV konnte sich bei Tom Starke bedanken, dass nicht der Ausgleich gefallen ist. Aber der neue Kapitän behielt im Eins-gegen-Eins-Duell mit Sebastian Göbig die Nerven und parierte. „Wenn Sebastian getroffen hätte, wäre das Match vielleicht noch anders gelaufen“, meinte Boysen. Aber der Konjunktiv erzielt ja bekanntlich keine Tore.

Duisburg war danach jedenfalls wieder hellwach. Und als Adam Bodzek den „Opa“ Ivica Grlic mit einem gekonnten Pass auf die Reise schickte, war die Messe gelesen. Denn Grlic besorgte überlegt das 2:0 (44.). Und die Anhänger hatten wieder ihren Spaß.

Nach dem Seitenwechsel dann das gleiche Bild. Duisburg marschierte, Frankfurt war hilflos. Als Fritz dann mit seinem ersten Patzer auch noch Pekka Lagerblom nach einem harten, aber nicht brutalen Foul an Baljak die Rote Karte zeigte (57.), war der harmlose Wiederstand des FSV endgültig gebrochen. Olcay Sahan besorgte per Abstauber das 3:0 (60.), ehe der gerade eingewechselte Nicky Adler auf 4:0 erhöhte (65.). Die Duisburger Spaß-Gesellschaft konnte es kaum glauben. Denn einen so deutlichen Sieg haben die Anhänger seit dem 6:1-Sieg gegen Ingolstadt (19. Oktober 2008) nicht mehr bejubeln dürfen.

Und dann kam ja noch der denk- und diskussionswürdige Auftritt von Fritz, der zur absoluten Erheiterung führte. Sasic war es am Ende egal: „Diesen Sieg haben wir für unser Selbstvertrauen und die Fans einfach gebraucht. Dieser Erfolg gibt uns die nötige Kraft für unseren nächsten Auftritt in Cottbus.“ Und vielleicht wird das ja auch wieder ein Fußballfest mit jeder Menge Spaß für den MSV.

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