Bundesligist Hertha BSC Berlin hat seinen ehemaligen Trainer Lucien Favre fristlos entlassen. "Wir haben die fristlose Kündigung ausgesprochen", teilte Pressesprecher Gerd Graus dem Sport-Informations-Dienst (SID) am Montagabend mit. Die Hertha, derzeit Tabellenletzter, hatte den Schweizer am 28. September freigestellt und Friedhelm Funkel als Nachfolger verpflichtet. Wenn Favre die fristlose Kündigung nicht akzeptieren sollte, könnte es zu einer Gerichtsverhandlung kommen. Aber auch eine außergerichtliche Einigung ist noch möglich.
Bei einer Pressekonferenz im Berliner Hotel Adlon hatte Favre, der einen Vertrag bis zum 30. Juni 2011 besaß, indirekt Kritik an der Vereinsspitze geübt. So hatte der Coach, der dem Vernehmen nach mit etwa 1,3 Millionen Euro abgefunden werden sollte, unter anderem Präsident Werner Gegenbauer, der eigentlich als großer Fan und Unterstützer des Schweizers galt, kritisiert.
Zudem hatte Favre erklärt, er sei in Berlin auch deshalb gescheitert, weil er bei Transfers "zu viele Kompromisse" eingegangen sei.