Für die Türkei platzte der Traum von der WM-Teilnahme am vergangenen Samstag endgültig. Das Verpassen des Tickets für Südafrika löste ein mittelschweres Beben aus: Fatih Terim, die extrovertierte Trainerlegende der EM-Dritten von 2008, ist nicht mehr länger Nationalcoach, bekam am Mittwoch allerdings noch sein Abschiedsspiel gegen Armenien.
Nuri Sahin, der einzige türkische Nationalspieler in Reihen der Borussia, weilte da schon nicht mehr bei der Landesauswahl, sondern nahm in Dortmund am Training teil. Bei seinem 90-minütigen Einsatz am Samstag gegen Belgien hatte er sich leicht am Knie verletzt und kehrte deshalb vorsichtshalber zum BVB zurück. Sein Einsatz gegen den VfL Bochum ist jedoch nicht gefährdet.
Und das ist auch gut so, schließlich ist die Personaldecke der Borussia nach den jüngsten Ausfällen von Tinga und Tamas Hajnal ohnehin reichlich ausgedünnt. „Mir tut es für Tamas persönlich sehr leid. Ich hoffe, dass er bald wieder auf den Beinen ist“, wünschte Sahin dem verletzten BVB-Regisseur am Mittwoch noch eine gute und schnelle Genesung, bevor sich der Ungar nach Belgien aufmachte.
Doch ähnlich wie Jürgen Klopp, der nicht in Wehklagen verfallen wollte, sieht auch Sahin in Hajnals Ausfall keinen Grund zum Aufgeben: „Wir sind jetzt als Mannschaft gefragt und müssen deutlich signalisieren, dass wir trotzdem Gas geben und noch näher zusammenrücken.“
Mit Hajnal und Tinga fallen allerdings erneut ausgerechnet zwei erfahrene Kräfte aus. Schon in den Vorwochen wurde über den Mangel an Führungspersönlichkeiten diskutiert - ein Thema das am Sonntag gegen Bochum erneut auf den Tisch kommen könnte. Doch Sahin betont auch hier, dass es nun darum geht, den entstandenen Verlust mannschaftsintern zu kompensieren: „Ich bin zwar erst 21 Jahre alt, aber trotzdem schon einer der erfahrenen Spieler. Natürlich muss auch ich jetzt noch mehr Verantwortung übernehmen.“