Die meisten Bundesligisten befinden sich nach Meinung des Sportwissenschaftlers Pedro Gonzalez nicht auf der Höhe der Zeit. "Pauschal gesagt, steht die Bundesliga, was die Nutzung sportwissenschaftlicher Erkenntnisse betrifft, auf dem Stand von 1978", sagte der Fitness-Trainer des Eishockey-Klubs Hamburg Freezers in einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel und untermauerte gleichzeitig Aussagen am Tag zuvor in der Frankfurter Rundschau. Der 35-Jährige promovierte über das Training von 15 Bundesligisten in der Saison 2004/05.
"Nur zwei Vereine, Schalke und der Hamburger SV, haben im Fitnessbereich optimale Bedingungen geschaffen", erklärte Gonzalez. Dabei seien doch die athletischen Fähigkeiten die einzige berechenbare Komponente im Fußball. "Es ist unverständlich, warum man nicht das Haus aufs Fundament setzt."
Gonzalez sieht Probleme bei den Trainern
Fitnesstraining sollte in die Hände von Profis gelegt werden, schlug Gonzalez vor: "Das Problem ist jedoch, dass die deutschen Trainer alle Fäden in der Hand haben wollen. Die würden am liebsten noch den Bus fahren."
Andere Sportarten wie Eishockey oder Basketball seien dem Fußball in Sachen Fitnesstrainer voraus, erklärte Gonzalez: "Da wird darüber nicht diskutiert. Ohne geht es nicht. Oder wie, glauben sie, hat sich Dirk Nowitzki in der NBA durchgesetzt?"