Im Bundesliga-Spiel in Mainz saß Michael Skibbe erstmals auf der Trainerbank von Bayer Leverkusen. Da das Spiel aber beileibe nicht so lief wie erwünscht, will der ehemalige DFB-Co-Trainer nun durchgreifen.
Frage: "Michael Skibbe, Ihr Einstand als Trainer von Bayer Leverkusen ging mit 1:3 beim FSV Mainz 05 gründlich daneben. Wie enttäuscht sind Sie?"
Michael Skibbe: "Unsere Leistung bis zur 75. Minute war verdammt enttäuschend. Mainz hatte uns nicht nur in Sachen Power viel voraus. Dabei sind wir von der Spielweise der Mainzer gar nicht mal überrascht worden. Wir wussten ja, was uns erwartet."
Frage: "Warum hat es dann trotzdem nicht geklappt?"
Skibbe: "Es ist uns nicht gelungen, mutig nach vorne zu spielen. Im Mittelfeld muss man sich bei den Zweikämpfen einfach mehr wehren. Mainz dagegen ist es immer wieder gelungen, uns den Ball abzukaufen. Natürlich ärgern mich Fehler wie vor dem 0:1, als Clemens Fritz einen unsicheren Pass spielt."
Frage: "Hilft jetzt eher Zuckerbrot oder Peitsche?"
Skibbe: "Die Peitsche darf es nicht geben. Aber den Spielern muss gezeigt werden, dass so eine Leistung nicht taugt, um in der Bundesliga ein Spiel zu gewinnen. Es wird Einzelgespräche geben, meine Ansprache wird deftig ausfallen."
Frage: "Rudi Völler will am Charakter der Spieler feilen. Haben Sie sich in der Mannschaft getäuscht?"
Skibbe: "Wichtig ist, das eigene Vertrauen in das Team nicht zu verlieren. Für mich gilt es erst einmal, Bestand aufzunehmen und Dinge perspektivisch abzuändern."
Frage: "In der Vorbereitung auf das Spiel haben Ihnen elf Nationalspieler gefehlt. Welchen Einfluss hatte das auf die schwache Leistung?"
Skibbe: "Das lasse ich nicht als Entschuldigung gelten, denn sonst würden wir pro Saison ja vier, fünf Spiele einfach so abschenken. Mit so etwas muss eine Mannschaft wie Leverkusen leben und zurechtkommen. Allerdings war die Situation natürlich nicht ideal. Juan und Roque Junior habe ich erst am Tag vor dem Spiel kennengelernt, als sie aus Brasilien zurückkamen."