Sebastian Kehl suchte nach dem Schlusspfiff in Bremen etwas nach Worten, denn die Leistung seiner Borussen war ihm ganz einfach ein Rätsel. Ehrlicherweise gestand er ein: "Unser Auftritt war nicht gut. Wir müssen dieses Spiel kritisch analysieren."
Was auch "Kelly" nicht verstand: "Wir haben doch ganz gut angefangen und unsere stärkste Waffe, David Odonkor, super eingesetzt, es aber nicht verstanden, die Leistung zu halten. Dann haben uns die Bremer 30 Minuten fast überrannt."
In diesem Zusammenhang fiel auch der Begriff "Laufbereitschaft", die war bei den Dortmundern in der Hansestadt weit unterentwickelt. Der 25-Jährige: "Dabei hätten wir gerade gegen einen vermeintlich kräftemäßig angeschlagenen Gegnern dieses Plus ausspielen müssen." Kurz darauf ging der Ex-Freiburger auch auf die Forderung von Christian Wörns ein. "Der Kapitän hat schon Recht, mit besserem Einsatz wäre ein Big Point möglich gewesen." Andererseits ärgerte ihn auch das "dämliche" 3:2: "Das war doch ein ganz dummes Ding." Unterm Strich blieb also nur die Ausbeute "null", die jetzt in der nächsten Woche mächtig aufgebessert werden muss: "Ich verrate wohl kein Geheimnis, wenn ich sage, dass wir gegen Bielefeld und in Mainz sechs Punkte holen müssen. Die können wir aber nur ergattern, wenn wir eine andere Leistung zeigen."
Er nahm sich auch die Kritik von Michael Zorc zu Herzen, der vor allem das Mittelfeld attackierte. "Kämpferisch war das zu wenig. Aber insgesamt hat es die ganze Mannschaft nicht geschafft", meinte der Sport-Chef.