Der FC Schalke 04 schlittert geradewegs in die Krise und der Druck auf Trainer Ralf Rangnick wird immer größer. Trotz 65-minütiger Überzahl kam der deutsche Vizemeister am fünften Spieltag der Bundesliga nicht über ein torloses Remis gegen Hertha BSC Berlin hinaus und ist damit seit vier Pflichtspielen ohne Sieg. Die Königsblauen haben als selbst ernannter Bayern-Jäger nach fünf Spieltagen bereits sechs Punkte Rückstand auf den Rekordmeister aus München.
Fünf Tage nach der enttäuschenden 0:1-Niederlage in der Champions League beim PSV Eindhoven konnten die Schalker von der Gelb-Roten Karte für den Brasilianer Gilberto wegen unsportlichen Verhaltens nicht profitieren. Hertha hielt dem Dauerdruck in der zweiten Halbzeit vor 60.740 Zuschauern in der Veltins-Arena stand und kam zu einem glücklichen Punktgewinn.
Den besseren Start erwischte zunächst die Hertha, als in der zehnten und 18. Minute Marcelinho und in der 15. der serbische Neuzugang Marko Pantelic gute Chancen ausließen. Doch mit der Berliner Überlegenheit war es vorbei, als Gilberto durch eine Dummheit seine eigene Mannschaft dezimierte. Der Brasilianer sah von Schiedsrichter Felix Brych aus München zunächst die Gelbe Karte, beklatschte dann die Entscheidung des Referees und wurde folgerichtig mit der "Ampelkarte" vom Platz gestellt. Mit einem Mann mehr auf dem Platz waren die Schalker anschließend optisch überlegen, blieben allerdings im Abschluss nicht zwingend genug.
Nach der Pause agierte Schalke druckvoller, aggressiver und erarbeitete sich zahlreiche Torchancen. Hamit Altintop (48.), Lincoln (49.), Fabian Ernst (49.) und Kevin Kuranyi (53.) scheiterten aber am Hertha-Schlussmann Christian Fiedler. Danach konnte sich die Mannschaft von Falko Götz vom Dauerdruck befreien und setzte einige Konter, eingeleitet von Marcelinho. Der schnelle Pantelic vergab aber in der 56. und in der 60. zwei gute Möglichkeiten.