Die richtige Umkleide hatte er gefunden, sich dort aber dennoch gewundert: Als ich in die Kabine gegangen bin, dachte ich: Scheiße, die ist aber klein, gab Niels Oude Kamphuis nach seiner Rückkehr in die Arena zu Protokoll. Und das Wasser ist auch noch kalt. Duschen konnte der Holländer, der sechs Jahre für den FC Schalke gekickt hatte, ehe er im Sommer zu Borussia Mönchengladbach wechselte, dann doch noch.
Mit feuchten Haaren und ungewohntem grün-weiß-schwarzen Trainingsanzug stand er nach der Partie in der Mixed Zone und plauderte gerne mit den Journalisten, die er aus seiner Schalker Zeit noch gut kannte. Klar, dass ein Wort das nächste ergab, kleine Scherze inklusive. Nächste Woche gehe ich zum Friseur. In Mönchengladbach habe ich noch keinen vernünftigen gefunden, grinste Kamphuis, angesprochen auf seine inzwischen schon deutlich gestutzte Matte. Es war ein komisches Gefühl für mich, als ich Richtung Arena gefahren bin. Ich habe mich riesig gefreut, denn ich habe die Jungs seit dem Pokal-Endspiel nicht mehr gesehen, gab der Blondschopf, der sich nachher das Trikot von Gerald Asamoah schnappte, zu.
Und ärgerte seine ehemaligen Mitspieler auf dem Feld mit dem ersten Punktgewinn der Gladbacher auf Schalke seit sechs Jahren. Wir müssen zufrieden sein, das Spiel lief nur in eine Richtung, bemerkte Kamphuis richtig. Schalke war klar besser, hatte aber auch nicht so viele klare Chancen. Man merkt, dass die nicht mit offenen Karten gespielt hat, schien der endlich auf seiner Lieblings-Position im Mittelfeld auflaufende 27-Jährige von der Ideenlosigkeit der Blauen enttäuscht.