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WAT - 7.000 Fans gegen Bremen erwartet

WAT - 7.000 Fans gegen Bremen erwartet
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Mit Pokal-Auftritten ist das so eine Sache. Die SG Wattenscheid entpuppte sich im vergangenen Jahrzehnt ein Mal als Favoriten-Schreck, kegelte 1996 als Regionalligist die große Dortmunder Borussia aus dem Wettbewerb.

Mit Pokal-Auftritten ist das so eine Sache. Die SG Wattenscheid entpuppte sich im vergangenen Jahrzehnt ein Mal als Favoriten-Schreck, kegelte 1996 als Regionalligist die große Dortmunder Borussia aus dem Wettbewerb: 4:3 nach Verlängerung! In der zweiten Runde waren die KSC-Amateure mit dem damaligen Talent Simon Jentzsch zwischen den Pfosten Endstation im Elfer-Schießen.

Am 7. August 1999 wurde die SG übel vermöbelt, kassierte gegen den 1. FC Köln ein 1:7 in der ersten Runde. In der letzten Saison kreuzte man als Oberliga-Vertreter die Klingen mit Zweitligist Eintracht Trier, zog sich mit 1:3 recht achtbar aus der Affäre.

Am Samstag werden die Pokal-Karten gegen den SV Werder Bremen neu gemisch. Stadion-Sprecher Michael Seiß sprach beim letzten Meisterschafts-Spiel gegen Wuppertal (1:2) vom "größten Highlight der letzten 30 Jahre". Offenbar vergaß der Mikro-Mann dabei, dass Wattenscheid von 1990 bis 1994 alleine acht Mal in der Bundesliga auf die Bremer traf.

Von der Konstellation hat das Duell "David" gegen "Goliath" durchaus seinen Reiz. "Ich weiß doch, wie solche Spiele ablaufen", sagt Wattenscheids Sport-Chef Reinhold Klee, "Du hast als kleiner Verein eine ganz kleine Chance. Nämlich genau dann, wenn der Favorit das Spiel im Unterbewusstsein schon abhakt. Eventuell unterschätzen uns die Bremer."

Was auf die Schwarz-Weißen zukommt, liest sich äußerst klangvoll: Johan Micoud, Frank Baumann, Thorsten Frings, Ivan Klasnic, Miro Klose oder Patrick Owomoyela, der die Lohrheide von einer 1:2-Regionalliga-Niederlage mit dem Lüneburger SK noch kennt. "Werder ist für mich nach dem FC Bayern die spielstärkste Mannschaft in Deutschland", lobt "Kessy" Klee den Kontrahenten aus dem Norden und erinnert sich an die Auslosung.

Lange, sehr lange dauerte es, bis das Los Wattenscheid aus dem Topf gefischt wurde. Klee: "Ich habe schon gezittert, dass wir Erzgebirge Aue zugelost bekommen. Nichts gegen Aue, aber so ein Los wäre für die Zuschauer nicht besonders attraktiv und für uns sportlich ebenfalls schwer zu lösen gewesen. Werder war im Grunde noch die beste Adresse im Pott, das ist ein großer Anreiz für unsere Zuschauer und gleichzeitig eine große Herausforderung für die Mannschaft."

Allerdings spukt bei allen Vestenberggreuths oder Geißlingens, die großen Teams wie Bayern und dem HSV ein Bein stellen konnten, auch die Angst vor einer Torflut im Hinterkopf herum. Klee: "Du darfst als Außenseiter nicht eingehen. Das wäre schlecht für die Meisterschaft. Wir müssen versuchen, die Partie so lange wie möglich offen zu halten."

Als zusätzlichen Anreiz für das Happening gegen den aktuellen Tabellenzweiten der Bundesliga lobt die Wattenscheider Club-Führung eine Pokal-Prämie aus. "Wenn wir die zweite Runde erreichen, gibt es eine Prämie. Der Ansporn ist also da", hofft "Kessy" Klee auf ein entsprechendes sportliches Feedback und ergänzt: "In einem Spiel ist immer etwas möglich."

Wie das geht, weiß der Funktionär aus eigener Erfahrung. Als Sport-Chef beim KFC Uerdingen erlebte Klee vor vier Jahren ein Erstrunden-1:0 über Cottbus, einen Sieg nach Elfer-Schießen gegen Werder - aha - Bremen und schließlich ein unglückliches Drittrunden-Aus gegen den 1. FC Köln. Klee: "Da sind wir nach Elfmeter-Schießen rausgeflogen, aber man hat gesehen, es geht durchaus, als kleiner Verein mit den Großen mitzuhalten."

7.000 Fans erwartet die SG Wattenscheid am Samstag gegen die Werderaner, 1.000 Tickets gingen nach Bremen, dazu werden "einige Neugierige", wie Reinhold Klee prognostiziert, "zu uns in die Lohrheide kommen." Also auch in Sachen Kunden-Werbung kein unwichtiges Duell.

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