Doch bei aller Euphorie ist dem königsblauen Alleinherrscher die Aussicht auf die alleinige Tabellenführung in der Bundesliga beim Duell mit Schalkes Ex-Trainer Ralf Rangnick zunächst egal. "Der erste Platz ist zum jetzigen Zeitpunkt uninteressant. Es gibt zwar eine Tabelle, aber sie hat für mich noch keinen Wert", sagte Magath: "Auch die Spieler sind professionell genug, um sich von der Aussicht auf Platz eins nicht beeinflussen zu lassen." Die Fans gieren seit über 51 Jahren nach dem achten Meistertitel, die zwei Siege zum Auftakt beim 1. FC Nürnberg (2:1) und vor allem gegen den VfL Bochum (3:0) haben die Sehnsucht im Umfeld der Knappen zusätzlich verstärkt. Aber Magath betreibt vor der Partie in der Rhein-Neckar-Arena von Sinsheim Understatement und würde sich auch "mit einem Pünktchen" zufrieden geben.
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Dabei hat der Meistertrainer des VfL Wolfsburg Schalke in kürzester Zeit verzaubert. Gegen Hoffenheim wird Magath wohl seine Verjüngungskur fortsetzen. Der erst 18 Jahre alte Georgier Lewan Kenia könnte auf der Spielmacherposition von Beginn an spielen. "Ich bin bereit für 90 Minuten, meine Position ist die der Nummer zehn", verkündete Kenia selbstbewusst. Doch bei den Knappen geht es auch darum, den Offensivwirbel der Gastgeber einzudämmen. "Ich erwarte stürmische Hoffenheimer wie in der Hinrunde der vergangenen Saison", sagte Magath.
Dabei hat Rangnick, der Schalke 2005 zur Vize-Meisterschaft führte und trotz seiner ein halbes Jahr später erfolgten Entlassung noch immer Vereinsmitglied ist, in Hoffenheim Sorgen. Nach dem Stolperstart mit nur einem Punkt hat die Schonzeit im Kraichgau ein Ende, und Rangnick, der gegen seinen Ex-Klub noch ohne Niederlage ist, betrieb öffentliche Schelte.
"Die Spieler müssen wieder gegen ihren inneren Schweinehund ankämpfen", sagte Rangnick, der die Mannschaft nach dem 0:1 bei Bayer Leverkusen bei einer Videoanalyse nicht schonte: "Da sind richtig dramatische Ergebnisse zum Vorschein gekommen. Aber ich habe den Eindruck, dass die Mannschaft ihre Fehler eingesehen hat." Probleme bereitet ausgerechnet auch das magische Dreigestirn in der Offensive. Chinedu Obasi verzettelte sich zuletzt zu häufig in Kunststückchen, Vedad Ibisevic ist nach seinem Kreuzbandriss auf der Suche nach seiner Top-Form, und Demba Ba, der in der Sommerpause mit seinem Flirt mit dem Ligakonkurrenten VfB Stuttgart für Unruhe sorgte, hat nach einer Verletzung noch Trainingsrückstand.
Zumindest im Rechtsstreit mit Neuzugang Prince Tagoe zeichnet sich eine Lösung ab. Nach Aussage von Klub-Mäzen Dietmar Hopp hat Hoffenheim die wegen eines vermeintlichen Herzfehlers ausgesprochene Kündigung gegen Ghanas Nationalspieler aufgehoben.