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Trotz 2:1: Magath sauer
"Hat nichts mit Bundesliga zu tun"

Schalke: Magath trotz Sieg stocksauer
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Vom Ergebnis her war der Einstand geglückt, doch als im Nürnberger Stadion der Schlusspfiff ertönte, stürmte Felix Magath unübersehbar wütend in die Kabine.

"Das hat doch mit Bundesliga nichts zu tun", ereiferte sich der Meistertrainer über die Schlussphase und vor allem die letzten Szenen des Spiels. "Ich bin froh, dass wir diese Partie gewonnen haben", ergänzte Magath nach dem 2:1 (1:0) von Schalke 04 beim 1. FC Nürnberg, er betonte aber auch: "Ich bin darüber nicht besonders glücklich."


Zufriedenheit signalisierte Magath, der bereits während des Spiels durch emotionale Ausbrüche und Belehrungen seiner Spieler auffällig wurde, nur mit dem zweifachen Torschützen Kevin Kuranyi (36./50.) und dessen Partner im Angriff. "Kevin und auch Jefferson Farfan haben gezeigt, dass sie hohe Qualität besitzen", sagte der neue Schalker Trainer. Abschlussqualitäten beim Club zeigte allein Marek Mintal mit dem Anschlustreffer (88.), er zeigte sie aber auch erst zu einem Zeitpunkt, als es zu spät war.

Was Magath auf die Palme brachte, war die Unfähigkeit seiner Mannschaft, das Spiel zu kontrollieren und vor allem gegen Ende die sich bietenden Konter, "ruhig und clever und auf Zeit" auszuspielen. Negativer "Höhepunkt" aus Sicht des Trainers: Bei einem Konter kurz vor Schluss übersah der eingewechselte Lewis Holtby gleich mehrere Kollegen und versuchte Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer mit einem Schuss von der Mittellinie aus zu überlisten. Magath sprach dem 18 Jahre alten Talent dafür glatt die Bundesliga-Tauglichkeit ab. Magath sei "zu Recht durchgedreht", sagte Kuranyi, der nicht vergaß zu erwähnen, wie sehr ihm das neue Spielsystem unter Magath gefällt: "Ich bin mehr in Bewegung, ich habe mehr Räume."

Der zum Sündenbock gestempelte Holtby leistete derweil sofort Abbitte für sein eigensinniges Fehlverhalten: "Auch wenn ich erst 18 bin, ich habe einen gesunden Menschenverstand und muss abspielen."

Gefallen haben dürfte Magath dagegen der junge Christoph Moritz, den er aus der Regionalliga-Mannschaft ausgegraben hatte. Aus Sicht von Michael Oenning hatte seine zum Teil noch sehr unerfahrene Mannschaft ihre Feuertaufe bestanden. "Man hat schon gesehen, dass der ein oder andere von uns mehr als bundesligareif gespielt hat", betonte der Nürnberger Trainer und hob den jungen Außenverteidiger Dennis Diekmeier hervor, der über rechts wiederholt seine Offensivqualitäten unter Beweis stellte. Oenning sah den Rekord-Aufsteiger "auf Augenhöhe" mit Schalke, "wir haben", sagte er, "gut gespielt - aber nicht clever."

Der Club trat praktisch mit einer Zweitliga-Mannschaft an, tatsächlich waren die Gastgeber vor 46.780 Zuschauern im vollends gefüllten Stadion gleichwertig - nur eben nicht in einer wichtigen Kategorie: Cleverness. Beide Treffer fielen nach Kontern, und beim zweiten Mal hatte Mintal nur Sekunden zuvor den möglichen Ausgleich vergeben. Eigene Chancen wussten die Nürnberger ohnehin nicht mit jener Kaltschnäuzigkeit zu nutzen, die in der Bundesliga dringend geboten ist: "Das", sagte Oenning, "war das Kernproblem."

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