Der Ägypter war erst am Samstag aus dem im Vergleich zu seinen Teamkollegen verlängerten - und dennoch nur zwölf Tage langen - Urlaub zurückgekehrt und hatte sich nichtsahnend zum Umziehen in die Kabine gesetzt. „Und auf einmal kommt Alex Frei hinein, um sich von uns zu verabschieden. Das war schon komisch.“
Der 27-Jährige hatte die letzten freien Tagen bei seiner Familie in Kairo verbracht und deshalb nichts von Freis Wechsel nach Basel mitbekommen - verständlich, dass der Confed-Cup-Teilnehmer zunächst reichlich verwirrt war.
„Er war ein sehr wichtiger Spieler für unsere Mannschaft und dazu ein sehr guter, persönlicher Freund von mir“, trifft der sichtbar traurige Zidan wenig später dennoch den richtigen Ton: „Es war ein schwerer Abschied. Alex hat noch ein paar schöne Worte zu uns gesagt, bevor er gegangen ist. Ich kann ihm nur viel Glück und alles Gute wünschen. Ich finde es schade, dass er weg ist.“
Als Zidan im letzten Sommer zum BVB stieß, war es Frei, der dem als sensibel geltenden Neuzugang bei der Wohnungssuche half und ihn in die Mannschaft integrierte - seitdem verband die beiden Sturm-Konkurrenten mehr als die gleiche Position auf dem Spielfeld.
Durch den Abgang von Frei entsteht für Zidan nicht nur außerhalb des Platzes eine neue Situation. War er hinter Nelson Valdez und eben Frei zuletzt nur Stürmer Nummer drei, hat er nun wiederum einen kleinen Vorteil vor Neuzugang Dimitar Rangelov - zumindest, bis der BVB einen Ersatz für Frei an Land zieht.
„Ich habe mir schon, bevor ich gehört habe, dass Alex geht, vorgenommen, richtig um meinen Platz im Team zu kämpfen. Daran ändert sich auch jetzt nichts“, verkündet der siebenfache Torschütze der letzten Saison - um dann selbstbewusst hinterherzuschieben: „Es interessiert mich nicht, ob noch ein Neuer geholt wird. Ich habe jetzt eine große Chance, mir in den nächsten zwei, drei Wochen meinen Platz zu erkämpfen. Und die möchte ich nutzen.“
Nach einem guten ersten Jahr beim BVB, in dem Zidan zwar nicht übermäßig häufig, dafür aber stets in wichtigen Momenten traf, will der Afrika-Cup-Sieger von 2008 endgültig den Durchbruch in schwarz-gelb schaffen. 2006/2007 gelangen ihm im Mainzer Trikot 14 Treffer. An dieser Marke will sich der Angreifer messen lassen. Denn Zidan hat noch ein größeres Ziel: Die WM 2010.
„Der Confed-Cup war bereits wie eine kleine Weltmeisterschaft. Die Stimmung in den Stadien war fantastisch und ich konnte mich mit einigen der besten Spieler der Welt messen. Jetzt möchte ich natürlich auch bei der richtigen WM im nächsten Jahr dabei sein“, berichtet der zweifache Turniertorschütze von seinem Sommererlebnis - und bricht zum Abschluss eine Lanze für die Vuvuzelas: „Ich finde diese Tröten richtig gut. Natürlich machen sie einen Höllenkrach, aber das ist doch das Besondere daran. So etwas habe ich noch nie zuvor erlebt. Ich verstehe nicht, warum man das verbieten sollte.“ Da hat offenbar jemand Blut geleckt...