Bayern Münchens Trainer Felix Magath scheint der offene Streit zwischen Torwart Oliver Kahn und Abwehrspieler Willy Sagnol nach dem Champions-League-Aus überraschenderweise nicht ungelegen zu kommen. "Die Mannschaft ist intakt. Der Streit zwischen Kahn und Sagnol bringt Leben in die Bude", meinte der Coach vor dem Auswärtsspiel heute (15.30 Uhr/live auf Premiere) bei Hannover 96 und gleichzeitig schweren Aufgaben der Konkurrenz betont gelassen.
Sagnol hatte schwere Geschütze gegen Kahn aufgefahren: "Ich kann jetzt nicht Kahns Fehler der letzten zwei, drei Jahre analysieren, weil ich zum Training muss - ich bräuchte aber zehn Tage dafür", schoss Sagnol in der Bild gegen den Keeper. Der deutsche Nationaltorhüter hatte den Franzosen nach dem letztlich wertlosen 3:2 im Champions-League-Viertelfinale gegen Chelsea London zum "Sündenbock" für für beide Tore der Briten gemacht. Magath sah jedoch keinen Grund zu handeln: "Es gibt kein ernstes Problem."
Hannover freut sich auf "volles Haus" gegen den Rekordmeister
In Hannovers erstmals mit 40.000 Zuschauern ausverkauften neuen Arena ist bei den Bayern der Einsatz von Bixente Lizarazu (Magen-Darm) und Paolo Guerrero (Rücken) fraglich. Spielmacher Michael Ballack (Oberschenkel-Prellung) wird dagegen auf jeden Fall fehlen. "Er kann nicht einmal schmerzfrei joggen", sagte Magath.
Lienen: "Wollen mehr als nur gut aussehen"
"Bayern spielt in einer anderen Galaxie. Für uns wäre es ein Erfolg, wenn wir die Partie offen und spannend halten können", meinte 96-Manager Ilja Kaenzig bescheiden. Trainer Ewald Lienen hat indes andere Ziele: "Wir wollen mehr als nur gut aussehen." Michael Tarnat kehrt bei den Niedersachsen gegen seinen Ex-Klub nach einer Virus-Infektion zurück. Veljko Paunovic (Adduktoren) und Daniel Stendel (Knieverletzung) fallen aus.
"Bayern-Jäger" Schalke 04 hat vor dem Heimspiel gegen den Hamburger SV seine Titelhoffnungen noch nicht begraben: "Wenn wir von den sechs verbleibenden Spielen fünf gewinnen und ein Unentschieden holen, werden wir Meister", glaubt Trainer Ralf Rangnick. Allerdings laufen die "Knappen" ersatzgeschwächt auf: Marcelo Bordon, Lincoln (beide Sperre), Sven Vermant (Entzündung) und Christian Pander (Knieverletzung) fallen aus.
Hamburg mit Respekt vor dem "Bayern-Jäger"
Hamburg reist mit Respekt an. "Fakt ist, dass sie, was den sportlichen Erfolg angeht, einige Jahre Vorsprung haben", gestand HSV-Chef Bernd Hoffmann. Nach drei Spielen ohne Sieg hat Trainer Thomas Doll besonders an den Defensivschwächen gearbeitet. Mit Spannung wird der Auftritt von Stürmer Emile Mpenza an seiner ehemaligen Wirkungsstätte erwartet. Während Khalid Boulahrouz (Adduktoren) fraglich ist, fehlen Sergej Barbarez (Sperre) und Benjamin Lauth (Sprunggelenk) aus.
Beim VfB Stuttgart will man trotz des 3:0-Triumphes über Schalke von Titelambitionen nichts wissen: "Hansa Rostock hat sechs Punkte Rückstand zum rettenden Ufer, und gilt bereits als abgestiegen. Wir haben fünf Punkte Rückstand auf Bayern und sollen Meister werden. Das passt nicht zusammen", meinte Trainer Matthias Sammer.
Rostock greift nach letztem Strohhalm
Rostock hat sich auch nach der 0:3-Pleite im "Kellerduell" beim 1. FC Nürnberg nicht abgeschrieben und greift nach dem letzten Strohhalm. "Solange wir eine Chance haben, werden wir auch kämpfen", verspricht Trainer Jörg Berger.
Anders als Stuttgart macht sich Meister Werder Bremen noch Hoffnungen auf einen erneuten Titelgewinn: "Das Spiel gegen Hertha ist für uns die letzte Chance", meint Abwehrspieler Valerien Ismael. Kapitän Frank Baumann (Operation am Sprunggelenk) fällt bei den Hanseaten ebenso aus wie Nationalstürmer Miroslav Klose (Knieentzündung).
Marcelinho-Pläne sorgen für Wirbel
Im Berliner Lager sorgt wieder Marcelinho für Gesprächsstoff. Die Pläne des Brasilianers für eine "zweite Karriere" als Disco-Inhaber rief die Hertha-Führung auf den Plan. Doch grundsätzlich schaltete der Spielmacher auf stur: "Ich lasse mir das Feiern nicht verbieten."
Rechtzeitig zum "Abstiegsknaller" gegen Mainz 05 hat sich bei Borussia Mönchengladbach der "Raketen-Skandal" aufgeklärt. Die Polizei hat einen Heidelberger als Täter identifiziert, der per Internet angekündigt hatte, er werde eine Rakete auf den glücklosen Trainer Dick Advocaat schießen. "Ich hoffe, das bleibt ein Einzelfall", meinte Sportdirektor Christian Hochstätter. Kapitän Jeff Strasser rückt nach der Sperre für Craig Moore wieder in die Elf.