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Federico am Scheideweg: Zweite Liga oder vorzeitiges Karriere-Aus?
„Gehe davon aus, dass er Sonntag dabei ist“

BVB: Federico am Scheideweg
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Vor zwei Jahren war Giovanni Federico einer der glücklichsten Menschen der Welt.

Der damals 26-Jährige hatte in der gerade abgelaufenen Saison mit seinen 20 Toren und 14 Vorlagen den Karlsruher SC quasi im Alleingang in die Bundesliga geschossen und als Lohn einen Vertrag bei Borussia Dortmund, seinem Lieblingsklub, erhalten.

Heute, 24 Monate voller Tiefen und mit nur wenigen Höhen später, ist von der damaligen Euphorie nur noch wenig zu spüren. Aus Federico, dem Glücklichen, ist Federico, der Glücklose geworden. Die einst so rosige Zukunft, die ihm bei seinem Wechsel zum BVB vorschwebte, gibt sich nur noch beim monatlichen Blick auf den Konto-Auszug kurz zu erkennen. Der Mittelfeldspieler ist nicht mehr erwünscht in Dortmund - und auch das restliche Fußball-Deutschland prügelt sich nicht gerade um die Dienste des 28-Jährigen.

Eine lose Anfrage von Energie Cottbus, dem Zweitliga-Absteiger, lehnte der große Techniker mit dem ebenso großen Phlegma ab, bevor FCE-Coach Pele Wollitz ihm überhaupt erklären konnte, was er mit ihm vorhat. Er wolle nicht nach Cottbus, ließ er stattdessen über seinen Berater Thomas Kroth ausrichten, der weiterhin auf der Suche nach einem neuen Verein für seinen Kummer-Klienten ist.

„Es gibt Anfragen aus der zweiten Liga. Wir führen Gespräche“, konnte Kroth, 1989 Pokalsieger mit dem BVB, Mittwoch immerhin verkünden, eine schnelle Einigung - und damit ein für alle Seiten glückliches Ende - schloss er jedoch aus: „Ich gehe davon aus, dass Giovanni am Sonntag beim Trainingsauftakt des BVB dabei ist.“

Doch wie konnte es passieren, dass sich der gebürtige Hagener von einem einst begehrten Objekt binnen weniger Monate zu einem scheinbar hoffnungslosen Ladenhüter entwickeln konnte? Es gibt zwei Antworten auf diese Frage: 1.: Jürgen Klopp. 2.: Federicos Einstellung gegenüber Herausforderungen.

Als Klopp im vergangenen Sommer beim BVB anheuerte und zur Runderneuerung der Dortmunder ansetzte, schloss er die streitbare Offensivkraft mit der Nummer „8“ ausdrücklich in seine Planungen mit ein. Er wolle „das Kampfschwein in Federico“ wecken, trommelte der 42-Jährige damals - und scheiterte!

Federico ging nicht auf seine Forderungen ein, nahm die Tipps des früheren Mainzers nicht an, und bemühte sich nicht, sich ins neue laufintensive Spiel der Borussen-Elf zu integrieren.

Klopp zog die einzig denkbare Konsequenz: Er verbannte den Mann, der an guten Tagen ein Spiel alleine entscheiden kann, aus seinen Planungen und schickte ihn im Winter zurück nach Karlsruhe, wo er als Hoffnungsträger gefeiert wurde.

Doch aus der Abwärtsspirale, in der sich der Deutsch-Italiener befand, konnte ihn auch die alte Heimat nicht befreien. Magere zwei Treffer sollten ihm gelingen - zu wenig für den Klassenerhalt, und zu wenig für einen neuen, gut dotierten Vertrag.

Federico wurde nach Dortmund zurückgeschickt, wo er in Zukunft, wenn er keinen Verein mehr finden sollte, wohl nicht einmal mehr in der 3. Liga zum Einsatz kommen wird. „Gesprächsbedarf“ entdeckte BVB-Sportdirektor Michael Zorc nach Federicos Absage an Cottbus. Dieser Bedarf dürfte sich erhöhen, wenn auch die nächsten Interessenten vergrault werden sollten.

Wieder sieht sich Federico Herausforderungen gegenübergestellt. Wird er sich diesmal stellen und versuchen, seine angeschlagene Karriere mit einer guten, trotzigen Saison in der zweiten Liga zu retten? Oder wird er den Kopf erneut einziehen und sich in Dortmund als wohl bestbezahlter BVB-Fan auf die Tribüne setzen?

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