Mäßig gespielt, aber gewonnen - Bayern München hat das Gipfelduell gegen Werder Bremen mit viel Kampf und Krampf für sich entschieden und bleibt die Nummer eins in der Bundesliga. Mit einem zittrigen Kraftakt im eisigen Olympiastadion besiegte der Rekordmeister den Meister mit 1:0 (1:0) und behauptete damit die Tabellenführung vor dem punktgleichen Verfolger Schalke 04. Die Bremer fielen mit nunmehr sieben Punkten Rückstand hingegen im Meisterschaftsrennen fast schon aussichtslos zurück.
Den Treffer des Tages vor 61.000 Zuschauern erzielte Michael Ballack bereits in der 7. Minute. Nach einer Ecke von Torsten Frings versenkte der Nationalmannschaftskapitän per Kopf den Ball unbedrängt ins Netz.
"Es ist ein enttäuschendes Spiel. Da ist viel zu wenig Bewegung drin", kritisierte Bayern-Präsident Franz Beckenbauer die Vorstellung der beiden Spitzenteams schon zur Halbzeit. "Ich weiß gar nicht, warum die verschiedene Trikots tragen, die spielen sich die Bälle eh gegenseitig zu."
Der "Kaiser" hatte mit seiner Analyse durchaus Recht. Bayern München beschränkte sich nach der frühen Führung vorwiegend auf die Verteidigung des Vorsprungs, aber auch Werder fiel im Spiel nach vorne nicht allzu viel ein. Beide Teams gönnten sich im dichtbevölkerten Mittelfeld keinen Zentimeter Raum, ernsthafte Torchancen kamen im vermeintlichen Spitzenspiel deshalb kaum zustande. Bremen schoss in der ersten Halbzeit nur einmal aufs Tor, als der Franzose Valerien Ismael mit einem Freistoß aus 30 Metern Entfernung an Torhüter Oliver Kahn scheiterte.
Trotz der mäßigen Leistung feierte der FC Bayern eine gelungene Generalprobe für das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am Mittwoch bei Arsenal London, in dem allerdings Torjäger Roy Makaay wegen eines Muskelfaserrisses fehlen wird. Die Bremer hingegen rechnen sich nach dem 0:3 im Hinspiel am kommenden Dienstag bei Olympique Lyon eh nur noch geringe Chancen aus.
Bayern-Trainer Felix Magath reagierte auf die schwache Offensivleistung seiner Mannschaft früh und wechselte schon in der 55. Minute Paolo Guerrero für seinen enttäuschenden Landsmann Claudio Pizarro ein. Der junge Peruaner sorgte prompt für Gefahr, Werder-Torhüter Andreas Reinke konnte seinen Torschuss aus 14 Metern Entfernung gerade noch parieren (61.). Ansonsten aber blieb der hoch gelobte Bayern-Angriff nach dem 7:0-Kantersieg im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg vieles schuldig. Allerdings setzten Ballack oder Frings im Mittelfeld ihre Spitzen auch kaum in Szene.