Geschickt lanciertes oder echtes Interesse? Feyenoord Rotterdam will Niels Oude Kamphuis verpflichten. Ausgerechnet am Tag des UEFA-Cup-Duells mit dem FC Schalke meldet die niederländische Zeitung Algemeen Dagblad, dass die Rotterdamer Verantwortlichen Kontakt zu ihrem Landsmann aufgenommen haben. Feyenoord ist natürlich ein großer Club, aber sie wollen mich als rechter Verteidiger, überlegt Kamphuis. Die Position spiele ich in Schalke auch seit Jahren, sehe mich aber eher im Mittelfeld.
Genau die Argumente brachte der 27-Jährige auch vorige Woche in einem Gespräch mit Manager Rudi Assauer an. Er ist im jetzigen Kader die optimale Besetzung für diese Position. Das heißt nicht, dass wir für die Zukunft nicht verstärkt jemanden für den Posten suchen, da wir uns aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit gar nicht auf Niels verlassen wollen und können, erklärt Team-Manager Andreas Müller. Dennoch haben wir ihm klar signalisiert, dass wir mit ihn hier gerne weiter sehen wollen. Niels ist aber ein eigener Typ. Er macht zum Beispiel keine langfristigen Verträge, weiß der Eurofighter von 1997.
Kamphuis ist seit dem 1. Juli 1999 in Gelsenkirchen aktiv und damit bereits einer der dienstältesten Kicker des aktuellen Kader. In dieser Zeit unterschrieb er bisher zwei Mal jeweils für zwei weitere Jahre, sodass sein Arbeitspapier zum Saisonende ausläuft. Ich habe schon vor Beginn der jetzigen Serie mit ihm locker darüber gesprochen, ob wir nicht verlängern sollen. Er ging nicht richtig darauf ein. Bei ihm fehlt uns ein klares Bekenntnis zum Verein, kennt Müller Kamphuis Affinität zu seiner Heimat. Er ist hier nie richtig heimisch geworden, fährt jetzt noch bei jeder Gelegenheit nach Enschede.
Um Geld geht es offenbar nicht, obwohl Totti nach dem Tod seines bisherigen Beraters ein wenig orientierungslos die Angebote zu sondieren scheint. Niels ist kein Typ, der pokert, winkt Müller ab. Ich lasse alles auf mich zukommen. Neben Feyenoord haben sich noch ein paar andere Clubs gemeldet, teilt Kamphuis mit, wobei sein ehemaliger Verein FC Twente nicht in der Verlosung sein soll.
Falls Totti den FC Schalke nach dann sechs Jahren und 121 Bundesligaspielen verlassen sollte, wird die Vakanz in der rechten Verteidiger-Rolle noch größer. Nachdem Arne Friedrich bei Hertha verlängert hat und Müller die immer wieder kursierenden Namen Paul Stalteri (Bremen) und Steven Cherundolo (Hannover) als Neuzugänge für wenig wahrscheinlich hält, wird bis zu Winterpause die Suche nach einem Außenbahn-Spezialisten intensiviert. Eine Einigung mit Kamphuis ist hiervon allerdings nicht betroffen.