Drei Tage nach der vielversprechenden Rückkehr auf die internationale Fußball-Bühne hat der VfL Bochum den Sprung auf den vierten Tabellenplatz in der Bundesliga verpasst. Durch das 1:1 (0:0) beim SC Freiburg verspielte der UEFA-Cup-Teilnehmer zudem einen psychologischen Vorteil für das zweite Duell mit den Breisgauern am Dienstag (19.00 Uhr) in der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals.
Die Gastgeber müssen nach dem vierten Unentschieden im fünften Spiel weiter auf den ersten Erfolg im heimischen Stadion warten und sind bislang in der Fremde erfolgreicher (vier Punkte aus zwei Spielen) als zu Hause. Nur drei Minuten nach der Führung durch den in der 36. Minuten eingewechselten Dänen Tommy Bechmann (55.) sorgte der Freiburger Abwehrspieler Daniel Schumann postwendend für den Ausgleich (58.) und die letztlich gerechte Punkteteilung.
"Man konnte sehen, dass die Mannschaft am Schluss mit ihren Kräften am Ende war. Hut ab aber trotzdem vor der kämpferischen Leistung. Wir können mit einem Punkt gut leben", meinte VfL-Torwart Rein van Duijnhoven, der in seinem 100. Bundesligaspiel kurz vor dem Ende mit einer Glanzparade nach einem Kopfball von Wilfried Sanou den Bochumern das Unentschieden rettete.
Dieser Möglichkeit trauerte Freiburgs Schlussmann Richard Golz noch nach dem Schlusspfiff nach: "Wenn wir diese Chance reinmachen, holen wir drei Punkte. Wir haben aber gesehen, dass wir am Dienstag gegen Bochum gewinnen können, wenn wir hinten gut stehen."
Schwache erste Halbzeit
Vor den Augen von Joachim Löw, Assistenztrainer der Nationalmannschaft, zeigten beide Teams in der ersten Halbzeit eine äußerst schwache Vorstellung und egalisierten sich im Mittelfeld weitgehend. Vor allen Dingen gegen die dicht gestaffelte Deckung der Bochumer fanden die Gastgeber selten ein Mittel und suchten ihr Heil in Weitschüssen. Doch Alexander Iaschwili (12.) und Sascha Riether (34.) verzogen kläglich. Die größte Chance im ersten Abschnitt hatte aber der zunächst druckvoller agierende VfL, doch U21-Nationalspieler Christoph Preuß ließ sich nach einem Schnitzer von SC-Abwehrspieler Youssef Mohamad den Ball doch noch von Freiburgs Keeper Richard Golz vom Fuß spitzeln (32.).
Die 18.000 Zuschauer quittierten die Leistungen zur Halbzeit mit einem gellenden Pfeiffkonzert. Erst nach dem Wechsel kam Schwung in die Partie. Nicht zuletzt, weil der in der 36. Minute für den verletzten Tomasz Zdebel eingewechselte Bechmann eine Defensivschwäche der Freiburger nutzte und aus halbrechter Position aus elf Metern einschoss. Doch nur drei Minuten später sorgte Abwehrspieler Schumann mit seinem ersten Saisontor für den Ausgleich der Freiburger, als er eine feine Flanke von Ellery Cairo einköpfte.
Der Treffer wirkte für die Hausherren wie eine Erlösung. Auch in der Folge bestimmten die Breisgauer das Geschehen und brachten Bochums Torwart Rein van Duijnhoven, der sein 100. Bundesliga-Spiel absolvierte, in Bedrängnis. Iaschwili scheiterte in der 70. Minute nur ganz knapp, allerdings hatte das Team von Volker Finke auch Glück, als der Bochumer Filip Trojan fünf Minuten später freistehend am glänzend parierenden Golz scheiterte.