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Schalke: Königsblaue Splitter
Jones mit Küsschen für Sarah

Schalkes Fahnenanbeter: Jermaine Jones (Foto: firo).
Schalkes Fahnenanbeter: Jermaine Jones (Foto: firo).

Jermaine Jones widmete das Tor zum 3:0 seiner hochschwangeren Frau Sarah, Halil Altintop freut sich auf entscheidende Spiele und Olaf Thon will plaudern.

Die königsblauen Splitter nach dem Sieg gegen Cottbus:

"Wir haben zwar dreimal zu Null gespielt, aber wir dürfen die Siege gegen Bielefeld, Karlsruhe und Cottbus nicht überbewerten. Sie taten der gesamten Mannschaft nach den turbulenten Wochen sehr gut, doch das bedeutet nicht, dass es gegen Bayern automatisch auch so laufen wird", meinte Halil Altintop. "Die Aufgaben in München und gegen Leverkusen sind sehr entscheidend, ob wir unser Ziel, einen Platz im internationalen Geschäft, noch erreichen können."


Jermaine Jones küsste nach seinem Tor den Unterarm. „Dort ist der Anfangsbuchstabe meiner Ehefrau Sarah eintätowiert. Wir sind gerade umgezogen, sie konnte deshalb nicht mit ins Stadion und saß hochschwanger auf den eingepackten Kisten allein zu Hause und hat auf mich gewartet“, erklärte der wieder einmal überragende Kämpfer strahlend. „Deshalb habe ich ihr versprochen, sie auf diesem Weg zu grüßen und ihr mein Tor zu widmen“, erklärte Jones. Gattin Sarah Gerth hat bereits zwei Kinder in die Ehe gebracht, das vor der Geburt stehende Baby ist der erste gemeinsame Nachwuchs.

„Wir haben jetzt drei Spiele hintereinander gewonnen und gegen Cottbus auch gezeigt, dass wir guten Fußball bieten können“, freute sich Kevin Kuranyi. „Das Selbstbewusstsein müssen wir auch mit nach München mitnehmen und da etwas holen“, forderte der Torjäger.

Nach der schönen Vorlage zum Treffer zum 4:0 vergaß Kuranyi nicht, sich für Orlando Engelaar einzusetzen. „Er hat es nicht einfach und wünsche mir, dass die Fans auch ihn unterstützen. Ich kenne leider das Gefühl, ausgepfiffen zu werden und bin froh, dass die Anhänger jetzt hinter mir stehen“, erklärte Kuranyi.

„Das waren drei Pflichtsiege, die man von uns erwarten durfte“, blieb Christian Pander nach dem überzeugenden Dreier auf dem Boden. „In München, das ist ein richtungweisendes Spiel. Bei den Bayern, da weiß man, was auf einen zukommt“, hat der Aufwärtstrend für den Linksverteidiger erst dann seinen Wert gewonnen, wenn nun auch in den Duellen gegen die direkten Konkurrenten um die internationalen Plätze gewonnen werden.

Halil Altintop freut sich schon auf die Partie in München und das Wiedersehen mit seinem Zwillingsbruder Hamit. „Spiele gegen Bayern sind immer wieder Highlights, für mich natürlich besonders“, gab der Türke zu. „Die Fans haben uns ja schon aufgefordert, den Bayern die Lederhosen auszuziehen. Das werden wir versuchen“, hat Altintop Blut geleckt. „Wir waren schon sehr weit abgeschlagen und hatten eigentlich nicht mehr viel zu verlieren. Aber jetzt sind wir wieder dran. Wir wollen in der Tabelle unbedingt noch weiter nach oben klettern.“

Olaf Thon hat sich nach der für den 31. Juli angündigten Trennung von Schalke zwar keinen Maulkorb verpasst. Doch seiner Enttäuschung, dass seine Meinung in sportlichen Entscheidungen auch nach der Trennung von Manager Andreas Müller und Trainer Fred Rutten von den Verantwortlichen nicht gefragt war, möchte das Schalker Idol (noch) nicht richtig Luft machen. „Ich möchte mich im Sommer anständig von Schalke verabschieden. Das gehört sich so, denn wir haben noch einige Projekte wie den Victoria-Trainingstag und das Sommercamp der Knappenkids auf Sylt laufen, die ich vernünftig zu Ende bringen möchte“, erklärte Thon.

Am kommenden Samstag will er vor dem Bundesliga-Hit gegen Bayern München bei Premiere und am Sonntag im DSF-„Doppelpass“ etwas zur Trennung von Schalke sagen. Dass es in Zukunft für ihn aber „einen anderen Verein geben könnte, darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Dafür hänge ich zu sehr an Schalke!“

„Wir haben zwar gegen Cottbus ein sehr gutes Spiel abgeliefert. Aber wir sollten uns nicht allzu sehr feiern, denn jetzt warten ganz andere Aufgaben auf uns“, bremste Heiko Westermann die Erwartungen, meinte dennoch mit Blick auf die reise nach München: „Bayern ist jetzt genau der geeignete Prüfstein zum richtigen Zeitpunkt, um festzustellen, wo wir wirklich stehen.“

„Die letzten drei Spiele waren für den Verein und uns als Mannschaft sehr wichtig, aber wir haben nur unsere Pflicht erledigt“, stieß Levan Kobiashvili ins gleiche Horn. „München ist ein anderes Kaliber. Da kommt es für uns darauf an, auch etwas mitzunehmen.“

Nach dem Mannschaftsabend am späten Freitag gab das Trainertrio der Truppe zwei Tage frei. Am Montag beginnt die Vorbereitung auf das Highlight bei den Bayern.

Wladimir Klitschko überzeugte sich am Freitagabend schon einmal von der außergewöhnlichen Atmosphäre in der Veltins-Arena. Hier will er am 20. Juni vor möglichst 60.000 Zuschauern seinen Weltmeistertitel im Schwergewicht gegen den Engländer David Haye verteidigen. Vor dem Anstoß der Partie gegen Cottbus überreichte Josef Schnusenberg dem Ukrainer ein königsblaues Trikot mit der Rückennummer 20 und seinem Namen: „Die 20, weil der Kampf am 20. Juni stattfindet“, erklärte der S04-Vorsitzende.

Zudem hatte Schnusenberg einen Mitgliedsantrag für Klitschko dabei, den die beiden Sportsfreunde noch auf dem Rasen ausfüllten. „Ich bin noch in keinem Verein Mitglied, deswegen freue ich mich sehr darüber“, betonte der 33-Jährige. Bereits am ersten Tag des Kartenvorverkaufs ging mit 29.500 fast die Hälfte aller verfügbaren Tickets weg.

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