Der Grund für seine Vorfreude: Am Donnerstag fliegt Freundin Carolina mit Töchterchen Marie-Luiza in Deutschland ein. „Das ist super für mich, wenn mein Baby endlich bei mir ist. Ich muss ein sehr gutes Spiel machen und für Marie-Luiza gewinnen“, lacht Rafinha.
In der vergangenen Woche war er zum dritten Mal seit der Geburt des Kindes im Januar in seine Heimat gereist. Und jedes Mal, wenn der 23-Jährige den Trip nach Coritiba auf sich genommen hatte, war der Aufschrei groß, warum man dem in dieser Saison so oft als Flegel aufgetretenen Spieler diese Extrawürste gewährte.
Doch Rafinha verhielt sich stets professionell, war auch diesmal überpünktlich zurück in Gelsenkirchen und dankte für die vom Verein gegönnte persönliche Freiheit mit Leistung auf dem Platz. „Ein Flug dauer elf Stunden, aber man kann die ganze Zeit schlafen, daher ist es nicht so anstrengend. Ich bin fit und nicht müde“, versichert er. „Meine Familie wäre auch schon eher mitgekommen, aber unser Baby war bisher für den langen Flug noch zu jung. Jetzt geht es und ich freue mich total“, gibt der frisch gebackene Vater zu, der vorigen Donnerstag einen Reisepass für Marie-Luiza beantragte.
Ob das junge Familienglück lange im Revier andauert, ist aber längst nicht klar. Nach all den Spekulationen um seinen möglichen Wechsel zum FC Bayern oder einem anderen europäischen Top-Klub benüht sich Rafinha gar nicht erst, ein womöglich falsches Bekenntnis zum FC Schalke abzugeben. „Ich habe noch einen Vertrag bis 2011 und fühle mich sehr wohl auf Schalke. Aber falls ein Angebot kommt, das gut für mich und für Schalke ist, dann muss sich mein Manager mit den Verantwortlichen hinsetzen und nach einer Lösung suchen“, gibt der heimliche S04-Spielmacher ehrlich zu.
Wenn er mit dazu beiträgt, dass Schalke noch den Einzug in den UEFA-Cup schafft und dann für eine Ablösesumme von nicht unter zehn Millionen Euro gehen sollte, könnten die Fans sicher ihren Frieden mit dem Verlust eines der besten Einkäufe der vergangenen Jahre machen.