Ein wenig abseits vom Mannschaftstraining absolvierte der Angreifer nach muskulären Problemen in der letzten Woche seine erste Trainingseinheit gemeinsam mit Physiotherapeut Jürgen Dolls. Am Nachmittag war er dann wieder bei seinen Kollegen im Einsatz. Und auch gestern absolvierte er das komplette Programm. Klimowicz danach: „Ich bin zwar ein wenig müde, aber zufrieden, denn die Verletzung ist auskuriert.“

Wird sich am Samstag nicht mit dem BVB freuen: Diego Klimowicz (Foto: firo).
Es wäre für den stolzen Argentinier aber auch zu ärgerlich gewesen, wenn er ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Borussia Dortmund am kommenden Samstag zum Zuschauen verdammt gewesen wäre. Klimowicz: „Mit großer Freude habe ich am TV den Auftritt in Hoffenheim verfolgt. Es war eine gute, intelligente Leistung der ganzen Mannschaft, mit viel Ruhe am Ball. So könnte es auch gegen den BVB gehen.“ Doch dann versucht er, die Derby-Emotionen aus dem Spiel heraus zu nehmen: „Es ist nicht wichtig, gegen wen wir spielen, sondern allein, konzentriert nach zwei Heimniederlagen auch wieder zu Hause zu punkten.“
Und dann fügt er hinzu: „Dabei ist Diego nicht wichtig. Ich muss niemandem mehr etwas beweisen.“ Doch dass die 18 Monate in Dortmund nicht ohne Spuren geblieben sind, zeigt sich spätestens, wenn das Gespräch auf BVB-Coach Jürgen Klopp kommt: „Wir werden uns mit Respekt begegnen, und sicher gibt es auch einen Handschlag.“ Aber auf Nachfrage gesteht er auch ein: „Nein, einen argentinischen Rotwein würde ich mit ihm nicht trinken. Dafür gibt es keinen Grund.“ Seine Nichtberücksichtigung beim BVB in der Hinrunde hat Klimowicz bis heute nicht akzeptiert: „Ich habe es einfach nicht verstanden.“
Enttäuschung ja, Groll nein. Klimowicz: „Das Kapitel Dortmund ist abgeschlossen. Hier in Bochum spüre ich das Vertrauen meiner Kollegen und des Trainers.“ Zur Erinnerung: Trotz besserer Angebote wechselte Klimowicz an die Castroper Straße, obwohl der VfL zu dem Zeitpunkt mit nur elf Punkten klar auf Zweitligakurs war. Klimowicz: „Ich wusste aus eigener Erfahrung, dass der VfL unter Wert stand. Jetzt überraschen mich auch die Erfolge in der Rückrunde nicht. Wir haben sie uns redlich verdient und hatten dabei auch ein wenig Glück.“ Dass am Samstag möglicherweise Stanislav Sestak an seiner Seite stürmt, findet der Argentinier ideal: „Er ist ein sehr guter Spieler. Bei ihm ist der Knoten geplatzt. Und ich erinnere mich an mein erstes Spiel im VfL-Trikot, als er meinen Treffer mit einem klugen Pass vorbereitet hat. Er wird mich entlasten.

Stanislav Sestak dürfte mit Klimowicz gegen den BVB ein Sturmduo bilden (Foto: firo).
Wenn wir zusammen vorne spielen, wird es für den BVB noch schwerer.“ Unterstützung erhält „Klimo“ beim Derby auch von der Tribüne, wo Sohn Mateo, der sein gelbes Trikot mittlerweile gegen ein blaues getauscht hat, die Daumen drückt. Klimowicz: „Er ist natürlich auf Seiten seines Papas.“