Vor dem gerne als „kleinem Derby" verniedlichten Match gegen den B1-Nachbarn aus Bochum kämpft der 41-Jährige gegen den Schlendrian in den eigenen Reihen und fordert: „Es geht darum, aus dieser Saison noch eine geile Saison zu machen."
Zwei freie Tage hatte der frühere Mainzer den BVB-Profis nach dem 3:1-Erfolg über den 1. FC Köln geschenkt, doch seit Dienstag geht es wieder heiß her auf dem Dortmunder Trainingsgelände in Brackel. Nach der Serie von drei Siegen in Folge und dem scheinbar überwundenen Phlegma der letzten Jahre, soll eins mit allen Mitteln verhindert werden: Dass der VfL seine Serie fortsetzen kann und auch im zehnten Duell in Serie im heimischen Stadion gegen den großen Rivalen unbesiegt bleibt.
„Ich bin noch nicht so lange hier und weiß viele Dinge nicht, die hier vor mir passiert sind. Ich glaube, die Ergebnisse gegen Bochum waren in den letzten Jahren nicht so gut und dafür muss es Gründe geben", arbeitet sich der BVB-Coach derzeit durch die jüngere Vereins-Vergangenheit, in der die Bochumer regelmäßig zum unerwarteten Angstgegner mutierten - zum Unverständnis von Klopp: „Es gab mit Mainz nur wenige Gegner in der Bundesliga, gegen die ich häufiger gewonnen als verloren habe, und Bochum gehört dazu. Dass das bei Dortmund anders ist, kann damit zusammen hängen, dass es von vielen als kleines Derby tituliert wird."
Also versucht der Ex-TV-Experte alles, um seine Spieler von dem Gedanken abzubringen, es könnte eine vergleichsweise leichte Aufgabe warten - noch dazu vor einer heimspielähnlichen Atmosphäre: „Wenn wir da reinkommen werden, brennt der Baum. Davon müssen einige in den letzten Jahren überrascht gewesen sein. Aber ich kann versprechen, dass uns dies nicht passieren wird."
Für den VfL geht es um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Für die Dortmunder darum, die leisen Hoffnungen auf einen Einzug in die UEFA Europa League vor dem Saisonendspurt etwas lauter werden zu lassen. Ein Sieg gegen die Bochumer ist Pflicht, wenn man die Chancen, die der Spielplan bereithält, nutzen möchte. Klopp versucht alles, um die entsprechende Leistungsbereitschaft aus seinen Kickern herauszukitzeln: „Ich möchte, dass uns jeder ansieht, worum es für uns geht, dass wir noch Ziele haben und diese umsetzen wollen."
Während Klopp vor seinem ersten Derby gegen Schalke noch Videos zur Motivation zusammenstellen ließ, verzichtet der BVB-Trainer diesmal auf ähnliche Tricks. Auch bei der Anreise, die durchaus auch per Fahrrad oder S-Bahn möglich wäre: „Wir werden ganz normal versuchen, das Stadion mit dem Bus zu erreichen. Ich hoffe, das gelingt uns."