Jörg Böhme hat seine letzte, letzte Chance erhalten. Nach seinem Discobesuch am vergangenen Wochenende in Bielefeld, der in einer Auseinandersetzung mit dem Fotografen Stefan G. mündete, verdonnerte der Club den „Wiederholungstäter“ zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro. „Jörg hat sich gegenüber seinen Mannschaftskameraden und dem Verein auf zweifache Art nicht korrekt verhalten. Zum einen war verabredet, dass er nur an trainingsfreien Tagen die lange Autobahnfahrt auf sich nimmt. Und zum anderen ist ein Discobesuch in einer englischen Woche und drei tage vor einem wichtigen Spiel grundsätzlich unprofessionell – unabhängig davon, ob man in eine blöde Situation gerät oder nicht“, tadelte Manager Rudi Assauer das Verhalten Böhmes.
Für die Vereinsführung ist der Fall damit erledigt, auch zivilrechtliche Schritte hat der 30-Jährige nicht zu befürchten, da der Geschädigte inzwischen seine Anzeige gegen Böhme zurück zog. In wie weit der in seiner Vergangenheit mehrfach auffällig gewordene Publikums-Liebling („heimlicher“ Umzug ins ostwestfälische Steinhagen, angeblicher Austausch von Mannschafts-Interna an Kumpel Bernd Schneider, Rauferei mit Frank Rost beim Italiener „La Scala“) sportlich aber noch eine Rolle spielen wird, muss abgewartet werden. Trainer Jupp Heynckes reagierte auf den Vorfall, in dem er Böhme gestern aus dem Aufgebot strich. Der selbst hat nun nach Monaten des Friedens seinen Ruf als „enfant terrible“ wieder auf der Stirn kleben.