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Schalke: Engelaar wird bei S04 nicht mehr glücklich
Mulder: „Misserfolg muss ein Gesicht haben“

Schalke: Engelaar wird bei S04 nicht mehr glücklich
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Kein Spiel des FC Schalke ohne eine hässliche Randgeschichte. Sorgte vor einer Woche Ivan Rakitic für die negativen Schlagzeilen, so waren es diesmal die Schalker Fans mit ihrer offenen Abrechnung mit Orlando Engelaar.

Schon als sich der Lange mit der 37 vom Warmmachen vor der Nordkurve in Richtung Schalker Trainerbank aufmachte, begann die Unruhe im Block. Als Engelaar dann tatsächlich für Levan Kobiashvili aufs Feld kam, musste er sich ein Pfeifkonzert gefallen lassen, das sogar ihm gegenüber neutral eingestellten Beobachtern weh tat. „Es bringt nichts, einen Spieler auszupfeifen, zumal wir Orlando in den letzten Spielen noch brauchen“, erklärte Jermaine Jones nachher.

Da hatte er, der zu den ersten Kritikern der Verpflichtung des 5,5-Millionen-Euro-Einkaufs gehört hatte, sich ein wenig missverständlich ausgedrückt. Denn Jones meinte nicht, dass sein Mittelfeldkollege ja ohnehin nach dem Saisonende weg sei. „Nein, nein, es geht darum, dass wir alle Spieler noch benötigen, um unser Ziel zu erreichen“, betonte Jones.

Engelaar selbst wollte sich zu den Vorkommnissen nicht äußern. „Nein, besser nicht“, entgegnete er auf die RevierSport-Nachfrage. Ob er zu enttäuscht sei? „Ja!“

Den Part, das Verhalten der eigenen Anhänger zu kritisieren, übernahmen andere für ihn. So sein Landsmann Youri Mulder. „Der Misserfolg muss ein Gesicht haben, aber das geht viel zu weit“, ärgerte sich der Ex-Stürmer. „Das auf seinen Schultern auszutragen, geht nicht, Orlando ist ein Riesenkicker, er hat unheimlich viel drauf. Deswegen ist er auch so sauer, dass er im Moment nicht spielt. Er will es den Fans unbedingt beweisen“, nahm Mulder den angeschlagen wirkenden Engelaar in Schutz.

„Bei mir hat man früher auch schon mal ‚Scheiß Holländer’ gerufen. Aber wir sehen ja, was mit Jefferson Farfan passiert. Er galt auch schon als Fehleinkauf von hier bis Tokio. Jetzt trifft er, erst in Bielefeld und jetzt wieder“, betonte Mulder, dass sich die Stimmung auch drehen kann.

Kevin Kuranyi ist das beste Beispiel dafür, wie man von einer willkommenen Angriffsfläche zum Publikumsliebling wird. „Das ist für Orlando sehr schade. Er muss eine faire Chance erhalten, denn er ist ein Spieler von Schalke 04“, sprang der Torjäger für den Mittelfeldmann in die Bresche.

Für den Ur-Schalker Mike Büskens ist es ohnehin völlig unverständlich, dass sich die Fans immer wieder einzelne Kicker rauspicken, um diese dann niederzumachen. „Wir sollten uns an unser Vereinslied halten. Da heißt es: ’Tausend Freunde, die zusammenstehen, dann wird der FC Schalke niemals untergehen’“, zitierte der „Eurofighter“ die originale Stimme des königsblauen Volkes.

Daran sollten sich alle Anhänger erinnern, wenn sie beim nächsten Mal einen Spieler ihrer Mannschaft schwächen.

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