Trotz der bitteren Pleite im Weserstadion war er einer der Gewinner des Abends. Christian Pander bot bei seinem Bundesliga-Debüt eine außerordentlich gelungene Vorstellung. Stark im Zweikampf, dynamisch in der Laufbewegung und vor allem derart abgeklärt am Ball, als ob er schon sein Leben lang in der Elite-Klasse dabei wäre. Ich bin mit meiner Leistung zufrieden, obwohl es kein gelungenes Debüt war, weil wir verloren haben, relativierte Pander die eigene Befindlichkeit. In der Vorbereitung hatte der 20-Jährige bereits für einen dicken Eintrag in den Notizblock von Trainer Jupp Heynckes gesorgt. Dementsprechend selbstbewusst verlebte Pander die letzten Tage vor der Partie in Bremen. Meine Nervosität hielt sich in Grenzen. Dass sich der Anpfiff dann noch verzögerte, hat mich noch ruhiger gemacht, erklärte der ehemalige Münsteraner. Obwohl er am vergangenen Dienstag beim UI-Cup-Spiel gegen Esbjerg nicht zum Einsatz kam, stand zu dem Zeitpunkt schon fest, dass Pander beim Bundesliga-Start zur ersten Elf gehören würde. Am Donnerstag erfuhr er dann, dass sich sein Traum vom Profi-Fußball wirklich erfüllen würde. Gesondert zur Seite nehmen musste Heynckes den Jungspund nicht. In der Besprechung hat der Trainer ganz normal mit mir geredet. Ich glaube auch, dass ich an meiner Aufgabe wachse. Die Abgeklärtheit wir irgendwann dazu kommen, findet es Pander ganz normal, wenn er demnächst noch Leistungsschwankungen unterworfen sein sollte. Fürs Erste ist er ein Teil der Mannschaft, die inzwischen mit einigen Stars gespickt ist und sich etwa einen Jörg Böhme auf der Bank leisten kann. Das ist mein Spiel auf der Außenbahn. Wenn ich etwas Platz habe und von hinten über den Flügel nach vorne stürmen kann, nickt Pander, der in seiner unaufgeregten Art wohl kaum Gefahr läuft, nach den ersten gewonnenen Lorbeeren gleich abzuheben: Ich stelle keine Ansprüche, sondern lasse alles auf mich zukommen.
S04: Jugendstil bringt Christian Pander hervor
RevierSport Fussballbörse
Top Artikel