Für den einen ist es die selbstverständliche Sache der Welt, für den anderen einfach ein Problem. Fünf Tage vor dem Bundesliga-Auftakt bei Werder Bremen hat der FC Schalke, zumindest offiziell, noch keinen Mannschafts-Kapitän gewählt.
Während Trainer Jupp Heynckes davon ausgeht, dass sich die Angelegenheit längst von selbst geregelt hat, will sich Amtsinhaber Tomasz Waldoch zunächst das Okay der Kollegen holen. „In den nächsten Tagen werden wir eine Entscheidung treffen. Ich möchte zunächst abwarten, bis alle Spieler da sind. Gustavo Varela und Dario Rdoriguez sind inzwischen eingetroffen, jetzt muss nur noch Marcelo Bordon kommen“, nimmt der Pole den jetzigen Stand der Dinge als nicht Gott gegeben hin. „Ob ich das mache, oder ein anderer, das werden wir dann sehen“, betont Waldoch, der in seine fünfte Saison als Spielführer gehen würde. „Ich will, dass wir uns zusammen setzen und von den Mitspielern eine klare Aussage darüber, ob sie mit mir als Kapitän weiterhin einverstanden sind.“
Heynckes dagegen würde am liebsten alles so lassen, wie es jetzt ist. „Das Thema wird überbewertet. Wenn die Spieler den Wunsch äußern, zu wählen, dann ist das okay für mich. Mir ist das wirklich egal. Das ist einzig und allein eine Sache der Mannschaft, da mische ich mich überhaupt nicht ein“, hält der 59-Jährige nichts vom Usus vieler seine Kollegen, die ihre „rechte Hand“ auf dem Platz bestimmen.
Der bisherige Mannschaftsrat besteht aus Waldochs Stellvertreter Ebbe Sand und Frank Rost sowie Gerald Asamoah und Jörg Böhme. Letztere hatte in der vergangenen Saison zwischenzeitlicher einen Rückzieher aus dem Gremium gemacht, seinen Platz nahm Sven Kmetsch ein. Gut möglich, dass im künftigen Spielerrat ein Neuzugang wie Mladen Krstajic oder Marcelo Bordon Aufnahme findet.