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Neururer droht Nationalspieler mit Tribüne

Neururer droht Nationalspieler mit Tribüne
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Es war nur ein Nebensatz, doch er löste eine regelrechte Medienlawine aus. Peter Neururers Ankündigung, dass Paul Freier in der kommenden Saison bei einem Verbleib in Bochum für den VfL nicht mehr spielen würde, war die Fußballmeldung der Woche.

Es war nur ein Nebensatz, doch er löste eine regelrechte Medienlawine aus. Peter Neururers Ankündigung, dass Paul Freier in der kommenden Saison bei einem Verbleib in Bochum für den VfL nicht mehr spielen würde, war die Fußballmeldung der Woche.

Dabei war das, was Bochums Coach vielleicht ein wenig frühzeitig verkündete, die logische Konsequenz aus einem Vorgang, der sich schon über mehrere Monate hinzog und dessen Ursprung schon im Mai 2002 zu finden ist. Wenige Tage vor Bochums finalem Zweitligaspiel in Aachen ließ Bayer 04 Leverkusen - ohne den VfL zu informieren - Freier einen Vertrag unterzeichnen. Die Absicht der Leverkusener ist unmissverständlich - Bochum steigt nicht auf und wir schnappen uns das Talent. Doch es kam alles ganz anders. Freier hatte einen Vertrag in Leverkusen, Bochum wusste von nichts. Als sich der VfL nun im Herbst letzten Jahres bemühte, den Vertrag des Nationalspielers zu verlängern, kam ans Licht, dass Freiers Pläne längst in eine andere Richtung gingen. Unzählige Versuche der Bochumer, Freier weiter zu binden, wurden kategorisch abgelehnt, es gab nicht einmal einen Gesprächstermin. Da war klar, Freier sieht seine Zukunft am Rhein.

Der VfL reagierte, verpflichtete den Dänen Tommy Bechmann, auch weil Leverkusen mehrmals mündlich signalisierte, Freier schon im Sommer, ein Jahr vor Vertragsende, ablösen zu wollen. Zu Beginn der Rückrunde nutzten die VfL-Verantwortlichen den Besuch in der BayArena, um die Weichen für den Sommertransfer zu stellen. Aufsichtsratvorsitzender Werner Altegoer erklärte gegenüber RevierSport: "Damals hat Leverkusen unmissverständlich den Willen bekundet, Freier im Sommer zu holen. Auch über die Höhe der Ablöse wurde schon geredet. Danach einigte man sich auf die Formulierung, einer einem Nationalspieler entsprechenden Ablöse."

Doch danach wurde es still. Der VfL wollte das mündlich beschlossene endlich schriftlich fixieren, Leverkusen spielte auf Zeit. Altegoer: "Vor elf Tagen haben wir letzmals ein Schreiben bekommen, doch es passiert nichts." Ganz offensichtlich will Bayer mit der Hinhaltetaktik den Preis für den Nationalspieler drücken. Doch dies ist spätestens seit dem Zeitpunkt zum Scheitern verurteilt gewesen, als der VfL für Vahid Hashemian von Bayern München zwei Millionen Euro erhielt. Damit ist die Finanzierung von Bechmann erstmal gesichert.

Dass Neururer nun Druck macht und Freier die Tribüne androht, ist völlig verständlich. Schließlich hat man Bechmann vor dessen Unterschrift konkret gesagt, dass man ihn als Freier-Nachfolger verpflichtet. Auf Wunsch von Freier und Leverkusen hat Neururer die sportliche Zukunft des Klubs ohne den Nationalspieler geplant und das hat er ihm auch gesagt. Bleibt zu hoffen, dass sich jetzt doch noch eine für alle Seiten sinnvolle und vernünftige Lösung abzeichnet. Doch dann sollte Reiner Calmund darauf verzichten, den VfL via DSF zu attackieren. Calmund in der Sendung "Bundesliga Aktuell" am vergangenen Dienstag: "Bochum hat sich im Fall Diabang, Lokvenc und Knavs genauso verhalten, die sollen nicht meckern." Darüber sind sie in Bochum ausgesprochen sauer. Altegoer: "Das ist Unfug. In allen drei Fällen handelt es sich um Spieler, deren Verträge ausliefen. Außerdem sind wir angesprochen worden. Deshalb sind die Fälle überhaupt nicht vergleichbar, ein reines Ablenkungsmanöver."

Nun wartet man in Bochum auf neue Reaktionen aus Leverkusen. Derweil verhält sich Freier professionell. Zwar schweigt er sich zum Thema aus, doch Neururer verrät: "In der Kabine ist er völlig locker, verhält sich so, als ob nichts passiert sei. Wir haben keine Probleme, er wird am Samstag spielen."

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