Es war sein 50. Bundesligaeinsatz. Und am Ende konnte er sich mit seinen Teamkollegen über einen knappen 3:2-Sieg gegen Energie freuen. Doch schon am Tag darauf bekam der Slowake mächtig was um die Ohren. Seine vermeintliche "Schwalbe" sorgte für Bochumer Verhältnisse in den Medien für ein kleines Beben. Sestak: "Ich bin froh, dass ich keine deutsche Zeitung lese. Ich habe gehört, dass dort viel Unfug berichtet wurde." In der Tat, denn dass Sestak ohne "Feindberührung" zu Fall kam, kann nun wirklich nicht behauptet werden. Sestak: "Das ist mir jetzt auch alles egal. Ich konzentriere mich auf das nächste Spiel." Der Angreifer versucht nicht mehr, sich mit seiner "Torflaute" zu befassen. Sestak: "Letztlich ist es doch egal, wer bei uns die Tore schießt. Ich helfe gerne auch mit einer Vorlage aus."
Dabei will er keinesfalls leugnen, dass ihm bisher eher wenig gelungen ist: "Ich kann es besser machen, hatte viele Chancen, die ich ungenutzt ließ." Allerdings erkennt Sestak auch, dass es für ihn in der Hinrunde sehr schwer war. "Ich muss für meine Möglichkeiten viel mehr arbeiten als in der Vergangenheit. Wir spielen nicht mehr so schnell in die Tiefe." Hier sieht der 26-Jährige noch Nachholbedarf: "Denn ich habe genug Kollegen, die solche Pässe spielen können." Sestak ist es auch egal, ob er links, rechts oder in der Spitze spielt: "In der Nationalmannschaft agiere ich auch auf den Seiten. Die Position ist nicht wichtig. Entscheidend sind die Anspiele. Bei meiner Schnelligkeit brauche ich einfach den richtigen Pass."
Sestak ist trotz seiner momentanen Torflaute nicht nur national heiß begehrt. So gab es in der Winterpause zwei konkrete Angebote für ihn. Nach RevierSport-Informationen soll die TSG Hoffenheim Sestak als Ibisevic-Ersatz ebenso auf dem Zettel gehabt haben wie ein spanischer Erstligist, der dem VfL zwischen vier und sechs Millionen Euro für eine sofortige Freigabe des Slowaken überwiesen hätte. Auf Nachfrage bestätigte VfL-Vorstand Thomas Ernst gestern: "Ja, es hat so eine Anfrage gegeben. Aber wir haben in keiner Sekunde daran gedacht, Stani in der Winterpause abzugeben." Und so dürfte der Slowake auch am Sonntag wieder hochmotiviert versuchen, seine Treffermisere zu beenden.
Sestak: "Dass Diego Klimowicz vorne spielt, kommt auch mir zugute. Der schirmt den Ball gut ab und ist eine ideale Ergänzung für unser Angriffsspiel. Wir haben auswärts schon lange nicht mehr gewonnen. Es wird Zeit."