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Wer jedoch die öffentliche Wahrnehmung des Teams in den letzten Wochen betrachtete, könnte durchaus zu der Meinung kommen, beim BVB wären nur „Bad Boys" am Werk. Nachdem Kevin-Prince Boateng sowohl nach den Partien in München und auf Schalke vom Boulevard an den Pranger gestellt wurde und Young-Pyo Lee gegen Cottbus mit Rot vom Platz flog, traf es nun Marcel Schmelzer.
Der Linksverteidiger, so lautete der Vorwurf, soll in der Partie gegen Hoffenheim dem bereits am Boden liegenden Tobias Weis absichtlich auf den Knöchel gestiegen sein.
Weil jedoch Schiedsrichter Herbert Fandel zwar das vorangegangene Foul von Sebastian Kehl und das in der zeitlichen Abfolge danach stattfindende Nachtreten von Weis gegen den BVB-Kapitän sah, nicht aber Schmelzers vermeintlichen Tritt, konnte der DFB-Kontrollausschuss nachträglich ein Verfahren einleiten.
Das Ergebnis ist bekannt: Schmelzer wurde freigesprochen, weil weder das Bildmaterial, noch die Aussagen von Weis den Schluss zuließen, der 20-Jährige habe eine Tätlichkeit begangen.
„Natürlich habe ich mich geärgert", beklagte sich der Linksverteidiger nach seinem Freispruch über das schlechte Bild seines Teams in den Medien: „Ich wusste, dass ich ihn nicht getroffen habe. Und man konnte es ja auch auf den Bildern sehen. Deswegen kann ich die Leute nicht verstehen, die sofort wieder gesagt haben, wir seien eine Tretermannschaft."
Zumal dieser Vorwurf durch die Statistik auch nicht zu belegen ist. Mit 37 Gelben, zwei Gelb-Roten (Sebastian Kehl, Tamas Hajnal) und zwei Roten Karten (Robert Kovac, Lee) befindet sich der BVB im Mittelfeld der „Sünderkartei". Zum Vergleich: Bochum kassierte bislang 50 Gelbe, drei Gelb-Rote und zwei Rote Karten. Und auch der Revierrivale aus Schalke sündigte häufiger: 47 Gelbe, drei Gelb-Rote und zwei Rote Karten stehen in der blau-weißen Statistik.
