Selbst der FC Bayern München muss ab der kommenden Saison den Gürtel enger schnallen. Das kündigte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in einem Interview mit der Sport-Bild (Mittwochsausgabe) an: "Wir werden unser Gehaltsvolumen um 15 bis 20 Prozent runterfahren. Jedes Jahr. Auslaufende Verträge werden nicht mehr zu den alten Konditionen verlängert. Wir machen keine verrückten Dinge mehr."
Hitzfelds Zukunft weiter ungewiss
Zugleich nährte Rummenigge Spekulationen um die Zukunft von Trainer Ottmar Hitzfeld. "Weder Platz zwei sichert ihm den Job, noch Platz drei bedeutet automatisch eine Trennung", sagte Rummenigge. Der Klub habe noch keine Entscheidung gefällt. Angesichts von elf Punkten Rückstand auf Tabellenführer Werder Bremen hatten die Bayern zuletzt Platz zwei und die damit verbundene direkte Qualifikation für die Champions League zum neuen Mindestziel der Saison erklärt.
Rummenigge bestätigte außerdem, dass der FC Bayern für die kommende Saison Neuverpflichtungen plant. "Wir werden sehr späte Transfers machen. Die Preise und Gehälter fallen rapide. Aus Italien, aus Spanien, aus England kommen Scharen von Spielern auf den Markt", sagte der Bayern-Vorstand. Zuletzt waren der Brasilianer Lucio von Bayer Leverkusen sowie die Nationalspieler Torsten Frings von Borussia Dortmund und Arne Friedrich von Hertha BSC Berlin als Neuzugänge in München im Gespräch.
Micoud kein Thema für München
Zugleich stellte Rummenigge klar, dass der Franzose Johan Micoud von Werder Bremen kein Thema mehr ist. "Wenn, dann würde ihn Werder nur für viel Geld verkaufen. Und wir werden alles ausgeben, nur nicht viel Geld."
Im Gegensatz zu Manager Uli Hoeneß wollte Rummenigge dem zuletzt kritisierten Michael Ballack nicht den Rücken stärken. "Man muss gut Fußball spielen, dann muss man nicht beleidigt sein", sagte der Bayern-Vorstand. Der Mittelfeldspieler hatte zuletzt ziemlich sensibel auf die Kritik an seiner Leistung reagiert.