Titelfavorit Werder Bremen will vor dem brisanten Duell bei Schalke 04 heute (15.30 Uhr) von einer Vorentscheidung im Meisterrennen der Bundesliga nichts wissen und lässt zumindest öffentlich alle Emotionen außen vor. "Die Zahl der Schulterklopfer wird in diesen Tagen immer größer. Unsere Aufgabe ist es, das einzudämmen. Klar liegen wir deutlich in Front. Aber es sind noch 14 Spieltage", meinte Manager Klaus Allofs, der die Querelen zwischen Schalke und Bremen auf Grund der zum Saisonende anstehenden Wechsel der Leistungsträger Ailton und Mladen Kristajic für abgehakt hält.
Top-Torjäger Ailton brennt dagegen darauf, schon vor seinem Wechsel eine "Duftmarke" zu hinterlassen. "Wenn ich ein Tor schießen kann, zögere ich keine Sekunde. Ich will mit Werder Meister werden", sagte der Brasilianer. Im Gegensatz zu den Bremern schlägt Schalkes Manager Rudi Assauer vor dem Duell mit dem "Fast-Meister" offensivere Töne an: "Unser Ziel ist der UEFA-Cup. Es wird höchste Zeit, dass wir denen eins überbraten." Auch die "Knappen" sind seit nunmehr sieben Spielen ungeschlagen, im Jahr 2004 zudem noch ohne Gegentor.
Bayern im Traditionsduell gegen den HSV
Die Wende zum Guten nach den Rückschlägen der vergangenen Wochen erhofft sich derweil Bayern Münchens Trainer Ottmar Hitzfeld, der mit seinem Team auf "Lieblingsgegner" Hamburger SV trifft. Die Generalprobe für das Hinspiel im Achtelfinale der Champions League gegen Real Madrid am Dienstag soll endlich die Aufholjagd in der Bundesliga einläuten. Seit über 20 Jahren haben die Bayern zu Hause nicht mehr gegen den HSV verloren.
Kapitän Oliver Kahn, der sich beim 2:1-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft in Kroatien eine Rückenverletzung zuzog, wird aller Voraussicht nach spielen können. Ausfallen wird unterdessen Michael Ballack, der weiterhin an einer fiebrigen Bronchitis leidet und auch am Freitag nicht trainieren konnte. Nicht nur auf Grund des erneuten Fehlens von Ballack war es in den Augen von HSV-Trainer Klaus Toppmöller nie leichter die Bayern zu besiegen: "Vor den Bayern muss man in deren derzeitiger Verfassung keine Angst haben."
Dem wohl größten Druck am 21. Spieltag muss allerdings Wolfsburgs Coach Jürgen Röber standhalten. Drei Niederlagen im Jahr 2004 sprechen nicht für eine gelungene Vorbereitung in der Winterpause. "Wenn ich mich mit den Folgen einer Niederlage beschäftigen würde, wäre ich fehl am Platz. Ich weiß aber, dass der Druck nach einer Niederlage größer wird", sagte Röber vor dem Spiel gegen 1860 München. Die "Sechziger" benötigen bei nur noch fünf Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz ebenfalls dringend ein Erfolgserlebnis.
Trainer Peter Neururer vom VfL Bochum will nach dem Coup gegen den FC Bayern (1:0) das Feld weiter aufrollen. Im Duell der Tabellennachbarn bei Bayer Leverkusen kann der VfL einen weiteren "big point" im Kampf um die UEFA-Cup-Teilnahme landen. "Es gibt keinen Grund, warum wir unsere Erfolgsserie nicht auch in Leverkusen fortsetzen sollten", meinte Neururer.