Durch die Verletzung von Marcelo Bordon, der sich beim 1:0 gegen Werder Bremen einen Bruch der linken Mittelhand zuzog, sind die Dienste des ältesten Spielers in der Schalker Mannschaft wieder gefragt.
Während der Brasilianer vier Schauben in und eine Gipsschale an der Hand trägt, hat der Serbe auf dem Trainingsplatz richtig Gas gegeben. „Ich bin gut drauf und immer bereit, wenn ich gebraucht werde“, nickt Krstajic.
Klaglos hat er mit Beginn der Rückrunde wieder auf der Ersatzbank Platz genommen. Er weiß, dass nicht ihm, sondern Benedikt Höwedes die Zukunft in der Schalker Innenverteidigung gehört. Nun aber rückt Krstajic vom Reservisten sogar zum Kapitän der Truppe auf. „Ich habe mich noch nicht entschieden“, möchte Fred Rutten noch ein Geheimnis daraus machen, wer das Team am Samstag in Bochum aufs Feld führen soll. Doch nach dem Weggang von Fabian Ernst ist eben Krstajic der erste Stellvertreter Bordons. „Für mich ist das nicht wichtig. Wenn der Trainer sagt, ich soll die Binde nehmen, dann mache ich das natürlich gerne“, erklärt der bald 35-Jährige.
Es gehe nicht um ihn, sondern allein um Schalke und den Erfolg der Mannschaft. Krstajic weiß, worauf es beim Reviernachbarn ankommt. Er war dabei, als der VfL vor knapp zwei Jahren dem Schalker Traum von der Meisterschaft den vorentscheidenden Dämpfer verpasste, ehe dieser 14 Tage später in Dortmund komplett zerplatzte. „Wir sind auf einem guten Weg. In Hannover hat das Ergebnis nicht gestimmt, dafür haben wir gegen Bremen die Punkte behalten. So müssen wir in Bochum weiter machen, das ist für uns wieder ein ganz wichtiges Match“, betont Krstajic.
Es kann gut sein, dass er schon nächste Woche Freitag wieder ins zweite Glied zurück muss, falls Bordon gegen Dortmund wieder einsatzfähig sein sollte. An seinem Stellenwert für den Klub ändert das nichts. Die im Trainingslager in Valencia angekündigte Verlängerung seines im Juni auslaufenden Vertrags ist offenbar nur noch eine Formsache. Der Zeitpunkt, wann die Unterschrift gesetzt wird, ist Krstajic dabei egal. „Der Manager hat mir signalisiert, dass Schalke gerne weiter mit mir zusammen arbeiten möchte. Das ist die Hauptsache. Ich habe Geduld und kann warten“, macht der Ex-Bremer auf Andreas Müller keinen Druck. „Wenn wir uns erst nach der Saison hinsetzen, ist das auch in Ordnung.“
Die Familie Krstajic - Papa Mladen, Gattin Ljubica mit den Kindern Svetlana, Elena sowie Mateja - ist in Düsseldorf heimisch geworden. Die älteren Kinder gehen in der Kö-Stadt zur internationalen Schule, ein Umzug ist nicht geplant. Offen ist bisher nur, ob Krstajic noch ein oder sogar zwei Jahre auf Schalke bleibt.