Doch Fußball ist kein Wunschkonzert. Nachdem der Franzose bereits in der Hinrunde durch alle Abwehrbereiche rotiert ist, liegt seine nähere Zukunft plötzlich in der Innenverteidigung. Eine Position, die der Rechtsfuß hin und wieder in der Serie A in Italien, aber auch beim VfL gespielt hat. Pfertzel erinnert sich: "In meinem zweiten Spiel überhaupt für Livorno habe ich gegen Franco Zola gespielt. Es ging gut, wir haben gewonnen, und ich hoffe natürlich, dass es auch gegen Schalke so wird." Auch gegen "Königsblau" hat Pfertzel bereits verteidigt: "Wir können aber auch gegen eine starke Schalker Mannschaft gewinnen."
In Wolfsburg machte der Franzose seine Sache ganz gut. Inzwischen weiß er auch, dass VfL-Trainer Marcel Koller langfristig mit ihm dort plant. "Ich habe mit dem Coach gesprochen. Er ist überzeugt davon, dass ich das kann. Ich habe damit kein Problem, Hauptsache ich kann der Mannschaft helfen." Pfertzel bleibt bei allem ziemlich cool: "Es wird nach wie vor 90 Minuten lang Elf gegen Elf gespielt. Da ist es doch völlig egal auf welcher Position. Die Leute, die mir das nicht zutrauen, können ruhig reden. Der Ausfall von Anthar und Malte ist zwar ein Verlust. Aber das bedeutet doch nicht, dass wir jetzt automatisch absteigen."
Kann sich die Position im Moment nicht aussuchen: Marc Pfertzel (Foto: firo).
So sieht das auch Mergim Mavraj, der immerhin in der Innenverteidigung zuhause ist und der sich dort bei seinen wenigen Einsätzen für den VfL als äußerst verlässlich erwies. Der ehemalige U-21-Nationalspieler strotzt vor Selbstvertrauen: "Die Umstände für meine Nominierung sind zwar unglücklich. Ich freue mich aber auf die Chance. Ich bin bereit für die kommenden Wochen." Angst vor dem Nachbarn hat er nicht: "Weder der Angriff noch die Schalker Abwehr machen uns Sorgen. Egal, mit wem sie spielen, wir müssen jetzt einfach jedes Match gewinnen." Und dafür will er einfach "sein Ding machen" und "meine Leistung" abrufen. Gelingt dies, ist er sicher: "Wenn alle an die Grenze gehen, spielt es überhaupt keine Rolle, wie der Gegner heißt." Doch eines ist ihm ganz wichtig: "Wir müssen jetzt zuhause nicht darauf reagieren, was Schalke macht. Wir müssen agieren."
An Depressionen scheint Mavraj angesichts der Tabellensituation nicht zu leiden, versichert sogar glaubhaft: "Intern ist die Stimmung total optimistisch. Wir haben doch in Wolfsburg bewiesen, dass wir keinen schlechten Fußball spielen." Und dafür gibt er in diesen Trainingstagen wieder richtig Gas: "Auf Marc und mich kann sich die Mannschaft zu 100 Prozent verlassen. Das werden wir am Samstag beweisen."