Der Pokal für den "Revier-Fußballer des Jahres 2008", den der Schalker "Allrounder" eine gute halbe Stunde vor dem Anpfiff in Empfang nehmen durfte, erinnert verdächtig an den "Henkelmann", der am 27. Mai in Rom der besten Mannschaft Europas überreicht wird.
Westermann wird dann nur vor dem Fernseher zuschauen dürfen, doch auch die Kür zum besten Kicker im Ruhrgebiet ist ihm mehr als nur ein Platz für den Silbercup im heimischen Wohnzimmer wert. "Ich freue mich riesig über die Auszeichnung, das ist eine schöne Bestätigung für meine Leistungen im zurückliegenden Jahr", strahlte der Nationalspieler. "Es ist aber auch eine für den Verein, dass er mit mir keinen Fehleinkauf getätigt hat."
Was gerade das Besondere an ihm ist, bewies Westermann auch in der Partie gegen Werder. Als linker Verteidiger beginnend, tauschte der 25-Jährige nach einer knappen halben Stunde mit dem zunächst indisponierten Levan Kobiashvili die Rollen.
Für ihn kein Problem, er gibt dort sein Bestes, wo es von ihm verlangt wird. "Ich kann mich nur wiederholen. Natürlich spiele ich auch Außenverteidiger, wenn ich dort gefragt bin, aber das Spiel aus der Mitte heraus behagt mir weitaus mehr", gibt der gebürtige Franke dennoch gerne zu, wo er seine Vorleiben hat. "Irgendwann möchte ich wieder in der Mitte auflaufen, dabei ist es zweitrangig, ob das in der Innenverteidigung oder im Mittelfeld ist."
Es kann schon nächsten Samstag in Bochum sein, dass er ins Abwehrzentrum rückt, falls Marcelo Bordon ausfallen sollte. Wahrscheinlicher ist aber, dass Trainer Fred Rutten auch im kleiner Revierderby nicht auf Westermanns läuferische Qualitäten im Mittelfeld verzichten will.
Bis dahin steht noch das Länderspiel in Düsseldorf gegen Norwegen an. Für ihn eine weitere Gelegenheit, seinen Wert für Schalke - schließlich ist er momentan der einzige deutsche Nationalkicker im Klub - zu untermauern.