Der FC Schalke muss sich auf der Suche nach einem neuen Trainer für die neue Saison weiter umgucken. "Wunsch-Kandidat" Felix Magath hat das mehrwöchige Pokerspiel beendet und wird in den kommenden zwei Jahren als Trainer und Teammanager des VfB Stuttgart arbeiten. "Alle strittigen Punkte sind geklärt. Eigentlich ist alles klar", bestätigte der 49-Jährige gestern vor dem Abflug in seinen dreiwöchigen Urlaub nach Puerto Rico: "Ich war meiner Mannschaft etwas schuldig." Morgen soll Magaths mit einer Vollmacht ausgestatteter Anwalt den Kontrakt endgültig unterzeichnen. Das Thema Magath war nach Auskunft von S04-Team-Manager Andreas Müller ohnehin nie so heiß, wie es in den letzten Tagen gekocht wurde. "Da haben wir einfach die letzte Konsequenz vermisst, dass er auf Teufel komm' raus zu uns kommen will. Selbst wenn er jetzt noch gesagt hätte, er würde es machen, haben wir da schon Abstand von genommen", erläutert der 40-Jährige. Magath wäre "dann nicht mehr der Richtige gewesen". Das Schalker Interesse konzentriert sich nun auf zwei, drei Leute, mit denen laut Müller "noch nicht gesprochen wurde", weil die Kandidaten mit ihren Vereinen noch im aktuellen Spielbetrieb seien. Der Lauterer Erik Gerets wird das nicht sein. Der Belgier, gestern mit dem FCK im Pokalfinale (siehe Seite drei!), wurde zwar von Rudi Assauer vor Wochen kontaktiert, ein Wechsel aber "ist ausgeschlossen". Gerets habe sich eindeutig für einen Verbleib in der Pfalz ausgesprochen. Müller: "Dass er nach dem Erfolg dem Verein und der Mannschaft nicht den Rücken kehren will, ehrt ihn." Nach wie vor dick in der Verlosung sind die beiden Holländer Johan Neeskens (NEC Nijmegen) und Martin Jol (RC Waalwijk). Während es für den Rotterdamer Bert van Marwijk, ebenfalls bis zuletzt noch auf Rudi Assauers liste, definitiv keine Freigabe gibt, kommt es bei Neeskens und Jol wohl auf die Höhe der Ablöse an. "Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich die Namen weder bestätigen noch dementieren", deutet Müller vielsagend an. Will heißen: Das sind nicht unsere Top-Kandidaten, aber von Interesse. Verdächtig selten wird Louis van Gaal genannt. Der ehemalige Star-Coach vom FC Barcelona ist ohne Job, spielte aber gehaltsmäßig bisher in einer anderen Liga als Schalke. Die Ehrendivision ist übrigens seit Donnerstag beendet, Nijmegen wurde Fünfter, Waalwijk Neunter. Mit Neeskens oder Jol hätte somit längst eine Einigung erzielt werden können. Bis gestern dagegen gespielt wurde noch in der Türkei, Tschechien und Polen, der letzte Spieltag in Spanien, Portugal und Dänemark steht heute an. "Anfang bis Mitte nächster Woche" will Rudi Assauer nun den Wilmots-Nachfolger unter Dach und Fach haben. Bis dahin bleibt weiter reichlich Raum für Spekulationen. "Wir haben immer gesagt, der neue Trainer ist wie wichtigste Personalie. Du kannst nicht erwarten, dass er tausendprozentig der Richtige ist, aber er muss zu Schalke passen", hat Müller das letzte Wort.
SCHALKE: Neeskens und Jol "weder bestätigen noch dementieren"
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