Vorstandsvorsitzender Rummenigge sprach in einem Interview danach durchaus respektvoll vom Überraschungsteam aus der Provinz. Er sieht den "Dorfklub" sogar als schärfsten Konkurrenten um die deutsche Meisterschaft.
Herr Rummenigge, wie bewerten Sie das Spitzenspiel?
Das war ein klasse Spiel. Beide Mannschaften haben super Fußball gezeigt. Oft halten dieses Spiele ja nicht, was man sich vorher von ihnen verspricht. Aber dieses Spiel hat eigentlich die Erwartungen übererfüllt, und man hat gesehen, dass da ohne Frage die zwei besten deutschen Mannschaften auf dem Platz standen.
Von denen die Bayern die glücklichere war?
Wir waren ohne Frage am Ende die etwas glücklichere Mannschaft von diesen zwei Klasse-Mannschaften. Nach dem 0:1 hat es zwischenzeitlich nicht gut ausgesehen. Aber unsere Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit ein fulminantes Comeback gefeiert. Wir wollten den Sieg, und dementsprechend hochzufrieden sind wir jetzt. Wie beurteilen Sie die Hoffenheimer Mannschaft?
Es war uns vor dem Spiel klar, dass es kein Selbstläufer, sondern ein schweres Spiel wird. Man hat gesehen, dass Hoffenheim nicht zu unrecht da oben steht. Sie haben taktisch sehr klug gespielt, mit großem Laufaufwand. Eine wirklich tolle Mannschaft, die nicht durch Zufall da oben steht.
War das die beste Mannschaft, gegen die Bayern bislang gespielt hat?
Von den Mannschaften, gegen die wir in der Hinrunde gespielt haben, war Hoffenheim die stärkste Mannschaft. Und das, obwohl wir ja zwei Spiele verloren haben. Sie haben uns alles, wirklich alles abverlangt. Das muss erst mal einer Mannschaft gelingen, die Aufsteiger ist. Hoffenheim hat gezeigt, dass sie hohe Qualitäten haben. Eine Mannschaft, mit hoher Laufbereitschaft und einem Offensivgeist, der ohne Frage sehr, sehr gut ist. Und sie spielen auch taktisch sehr gut. Das ist ein Konkurrent, den wir absolut respektvoll behandeln müssen, auch in der Rückrunde. Was trauen Sie Hoffenheim in der Rückrunde konkret zu?
Dass sie uns Paroli bieten. Die deutsche Meisterschaft wird kein Selbstläufer werden. Wir werden hart fighten müssen, um uns am Ende gegen Hoffenheim durchzusetzen und deutscher Meister zu sein.
Fürchten Sie langfristig sogar um die Vormachtstellung des FC Bayern in Deutschland?
Hoffenheim ist im Kommen, keine Frage. Für einen Machtwechsel braucht man allerdings ein paar Jahre, nicht ein paar Spiele. Hoffenheim wird aber, bei den Voraussetzungen, die sie haben, auch längerfristig oben eine Rolle mitspielen.