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DFL: "Motzki-Liga" - Runder Tisch tagt am Montag
"Was da passiert, macht keinen Spaß mehr"

DFL: "Motzki-Liga" - Runder Tisch tagt am Montag
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Am Runden Tisch soll Klartext gesprochen werden.

Nach der zuletzt verstärkt aufgetretenen Kritik von Spielern und Offiziellen der Bundesliga an den Leistungen der Schiedsrichter im deutschen Profi-Fußball kommt es am Montag (ab 11.00 Uhr) in München zur Generalaussprache mit hochkarätiger Besetzung. Der für das Schiedsrichterwesen zuständige DFB-Vize-Präsident Rainer Koch hat das Treffen in Absprache mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) initiiert.


Eingeladen wurden von den Bundesliga-Vereinen Klaus Allofs (Werder Bremen), Heribert Bruchhagen (Eintracht Frankfurt), Uli Hoeneß (Bayern München), Felix Magath (VfL Wolfsburg), Andreas Müller (FC Schalke 04) und Rudi Völler (Bayer Leverkusen). Ihre Teilnahme zugesagt haben außerdem FIFA-Schiedsrichter Herbert Fandel (Kyllburg) und DFB-Sportdirektor Matthias Sammer. Vom DFB nehmen außer Koch noch der Schiedsrichterausschuss-Vorsitzende Volker Roth, Lehrwart Eugen Strigel, Abteilungsleiter Lutz Michael Fröhlich und Direktor Stefan Hans teil. Für die DFL sitzen Geschäftsführer Holger Hieronymus und der ebenso wie Hieronymus dem Schiedsrichterausschuss angehörende Ex-Referee Hellmut Krug (Gelsenkirchen) mit am Tisch.

"Wenn ich sehe, was in den Stadien passiert, wundere ich mich manchmal, dass es überhaupt noch Menschen gibt, die Schiedsrichter werden wollen", sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger in der Welt am Sonntag und appellierte: "Fehler passieren. Sich darüber aufzuregen, gehört zum Fußball. Aber spätestens nach dem Abpfiff muss eine Beruhigung einkehren."

Marcel Koller wurde in Hannover auf die Tribüne verbannt (Foto: firo).

Am Freitag beim Spiel Hannover-Bochum (1:1) wurde eine Motzki-Attacke von VfL-Trainer Marcel Koller vom Unparteiischen geahndet. Der Coach aus der Schweiz wurde auf die Tribüne verbannt. "Was da zur Zeit passiert, macht keinen Spaß mehr", meinte Hannovers Trainer Dieter Hecking, und Koller warb um Verständnis: "Emotionen gehören zum Fußball doch dazu." In der 82. Minute hatte Schiedsrichter Michael Kempter den Bochumer Coach wegen wiederholten Reklamierens auf die Tribüne geschickt. Koller: "Wenn wir uns im Spiel wie Klosterschüler benehmen müssen, ist das nicht gut für den Fußball."

Fußball-Lichtgestalt Franz Beckenbauer hatte in Bild bereits für ein härteres Durchgreifen der Referees plädiert. "Wenn ich Schiedsrichter wäre und so angemacht würde - der Betreffende würde sofort vom Platz fliegen. Wir müssen den Beteiligten mehr Respekt beibringen. Mit Roten Karten!", betonte der "Kaiser". Das DFB-Sportgericht hatte unter der Woche bereits Geldstrafen gegen Trainer Jürgen Klopp (Borussia Dortmund/12.000 Euro) und Angreifer Claudio Pizarro (Werder Bremen/3000 Euro) ausgesprochen. Beide hatten sich verbal mit den Schiedsrichtern angelegt.

Der Dortmunder Abwehrspieler Robert Kovac, der nach Spielende in Hamburg wegen Schiedsrichter-Beleidigung Rot gesehen hatte, wurde zu zwei Spielen Sperre und einer Geldbuße von 15.000 Euro verurteilt. "Das ist ein klares Zeichen unseres Kontrollausschusses und Sportgerichts. Wenn sich einige nicht belehren lassen, wird es im Rahmen unserer Möglichkeiten deutliche Strafen geben", sagte Zwanziger.

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