Die Berliner besiegten dank einer enormen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit den Hamburger SV im Verfolger-Duell mit 2:1 (0:1), zogen an den Norddeutschen in der Tabelle vorbei und feierten ihren vierten Heimsieg in Folge.
Die Tore für die Hausherren erzielten der Brasilianer Cicero (46.) und der eingewechselte Bulgare Waleri Domowtschiski (49.). Mladen Petric (12.) hatte die Gäste mit einem Traumtor per Fallrückzieher in Führung gebracht.
Der Hamburger SV, der seit über elf Jahren in Berlin nicht gewinnen konnte, kassierte seine dritte Auswärtsniederlage in Folge. David Jarolim sah seine fünfte Gelbe Karte und ist für die nächste Partie gesperrt.
Vor 50.000 Besuchern bewiesen die Gäste zunächst, dass sie auswärts unbedingt wieder siegen wollten. Die HSV-Spieler gingen beherzter in die Zweikämpfe und waren in der ersten Halbzeit die spielbestimmende Mannschaft. Nur einmal musste gezittert werden, als Herthas Andrej Woronin (8.) nach Zuspiel von Maximilian Nicu allein vor Keeper Frank Rost auftauchte, aber im Abschluss vergab.
Cleverer stellte sich Mladen Petric in der 12. Minute bei seinem 5. Saisontor an. Nach einem weiten Einwurf des Ex-Herthaners Jerome Boateng legte sich Petric den Ball selbst vor und lupfte ihn per Fallrückzieher über Hertha-Keeper Jaroslav Drobny ins Tor zum 1:0. Herthas Kapitän Arne Friedrich unterlief dabei ein Stellungsfehler.
Auch in der Folgezeit blieben die Gäste couragierter und setzten Zeichen der Überlegenheit. Erst tunnelte Ivica Olic (27.) Gegenspieler Sofian Chahed im gegnerischen Strafraum, dann ließ Boateng (28.) bei einem Solo mehrere Herthaner Abwehrspieler stehen. In der 32. Minute zwang Petric Drobny mit einem direkten Freistoß zu einer Großtat.
Zur zweiten Halbzeit brachte Herthas Trainer Lucien Favre mit Domowtschiski für den blassen Raffael einen weiteren Stürmer und sollte damit richtig liegen. Erst markierte der Brasilianer Cicero nach einer Flanke von Chahed per Flugkopfball das 1:1. Drei Minuten später war Domowtschiski zur Stelle, und schob nach schöner Vorarbeit von Nicu zur 2:1-Führung ein. Das Spiel war auf dem Kopf gestellt, Hertha hatte innerhalb von knapp vier Minuten die Partie gedreht. In der 78. Minute hatte Woronin erneut eine gute Schusschance, scheiterte aber wieder an Rost.