"Wir alle, Spieler, Trainer und Manager, nehmen uns in dieser Branche viel zu wichtig. Das liegt daran, dass wir durch unsere Gehälter und das Maß an Öffentlichkeit, das uns entgegengebracht wird, zur Überschätzung der eigenen Person neigen", erklärte Bruchhagen in der Frankfurter Rundschau zur aktuellen Schiedsrichter-Diskussion.
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Beklagt "Selbstverliebte Bundesliga": Heribert Bruchhagen (Foto: firo).
Der 60 Jahre alte Funktionär sieht die Verehrung der Protagonisten und die daraus entstehende Arroganz als Wurzel des Übels. Bruchhagen: "Der Umgangston mit den Schiedsrichtern hat auch mit diesem Gefühl der Großartigkeit und Selbstverliebtheit zu tun. Wir werden alle öffentlich hofiert und glauben, daraus ableiten zu können, dass wir, wenn es einmal nicht läuft, harsche Kritik an anderen üben können."
Für die Entwicklung der Referees seit den Neunzigerjahren hat der Eintracht-Boss indes lobende Worte parat. "Die Arroganz von damals gibt es kaum noch. Bei den Schiedsrichtern handelt es sich in der Regel um gestandene Persönlichkeiten", meinte Bruchhagen und forderte nachdrücklich: "Wir sollten ihnen den Respekt entgegenbringen, den wir selbst auch von anderen Menschen erwarten."